Tschüss Brasilien

Aktuelle Position

Es ist sehr schwer von Brasilien wieder weg zu kommen. Zu einem sind die Behörden so kompliziert und unwissend. Man wird hin und her geschickt und landet garantiert nicht dort wo man hin muss.

Wenn ich nicht einen geduldigen Einheimischen mit Auto gehabt hätte, wäre ich immer noch in Belem. Nun bin ich wieder in Soure vor Anker. Zu einem ist es hier schön und ich habe einen Norweger wiedergetroffen.

Heute war kein Wind um nach Frech Guiana zu segeln. Jetzt wollen wir es morgen versuchen. Es sind immerhin rund 46 Meilen bis man aus dem Rio Para herauskommt.
Ziel ist jetzt Cannes Die folgenden Bilder sind von Soure.

.


Marina Belem

Aktuelle Position

Gestern habe ich die Marina erreicht. Leider musste ich vier Stunden Motoren, da mit 2-3 Knoten Wind nicht viel anzufangen ist und mir die Tide davon gelaufen wäre..
Jetzt liege ich direkt vorm Club am Anker. Der Club ist sehr aktiv. Morgens um 05Uhr fangen die Ruderer an. Alle fünf Minuten wird ein Boot am Slip zu Wasser gelassen oder aufgeslipt.

Gestern war ich im lokalen Ort. Irgend wann habe ich die Orientierung verloren.
Meine Nachfrage nach Marina wurde immer mit einem Hinweis auf den Weg zum Rotlichtviertel beantwortet. Die Marina habe ich dort nicht gefunden. Ich weiß jetzt aber, dass einmal Vergnügen 8 Realo Dollars kostet. (Jetzt möchte ich Eure Gedanken lesen können).

Kein einziger hat Englisch gesprochen. Auf dem Rundgang habe ich auch einen sehr guten Supermarkt entdeckt. Als nächstes muss ich mich erst einmal erkundigen, wo die Behörden sind.

UPDATE//

Heute Nacht ist hier ein Gewitter mit viel Regen und über 40 Knoten Wind durchgegangen. Über eine halbe Stunde habe ich vor dem GPS gesessen und und meine Ankerposition überwacht. Da alles stabil war fing ich an ein Buch zu lesen. Nach der dritten Seite wurde ich durch eine Erschütterung nach draußen gezwungen. Mein Vorschiff konnte ich vor lauter Regen nicht sehen, aber neben mir an Backbord lagen die Steven von drei Kuttern auf die ich drauf getrieben worden bin. Während ich mein Anker eingeholt habe, kam schon ein Motorboot um mir zu helfen. Mit einer langen Leine von mir haben sie mich wieder freigezogen und an einen Ponton gebracht. Dort musste noch eine Barkasse gesichert werden, die auch nur noch einen einem Festmacher hing.
Ich hatte vorher auf 4.90 Meter Tiefe mit ungefähr 28 Meter Kette gelegen. Zu der
entsprechenden Zeit existierte auch noch ein Tidenstrom von knapp 2 Knoten.

Heute Morgen treibt im Rio Para alles,was man sich vorstellen kann. Plastikstühle, Holzmöbel, Baumteile und viel Müll. In einer Stunde werde ich wieder vor Anker gehen, da der Ponton benötigt wird. Außer das mein Bimini gerissen ist, ist nichts beschädigt worden.


Barreias

Aktuelle Position

Ich bin nicht direkt nach Belem gesegelt. Habe noch einen Abstecher nach Soure gemacht. Dort wurde der Anker in einer Bucht direkt vorm Ort geworfen. Nun musste das Schlauchboot mal wieder aufgeblasen werden.

Ein uriger Ort hat mich am Abend mit Trommelmusik, nach der auch getanzt wurde, empfangen. Bei der Dingi fahrt hat ein Delphin mit dem Boot gespielt.

Nach 2 Tagen bin ich wieder in Richtung Belem aufgebrochen. Mit dem Parasail und wenig Wind kam ich zur Insel Barreiras um diese zu umrunden. Leider musste ich 1 Stunde an einer Barre auf auflaufendes Wasser warten und habe mich dann langsam auf
meinen Ankerplatz getastet. Toller Platz!

Am nächsten Morgen wollte ich die Brücke am Ausgang nehmen. Laut Pegel sollte diese eine Durchfahrtshöhe von 14 Meter haben. Also musste ich an einer Schute auf
Niedrigwasser warten. Ich kam nicht durch, da sich da hinter eine Barre gebildet hat und somit  das Wasser nicht mehr alles abläuft und der Brückenpegel nicht mehr stimmt.

Nun bin ich die Insel wieder zurück. Für die Nacht  habe ich einen Ponton gefunden. Pool und Dusche sind hier vorhanden. Heute geht es mit auflaufendem Wasser weiter nach Belem.

Ponton mit Pool


Nichts für schwache Nerven

Aktuelle Position

Heute morgen schwammen einige Bodenbretter. Lenzpumpe an und ran an die Fehlersuche. Die Stevenrohrbuchse ist undicht. Der Pegel sinkt leider nicht.

Die Lenzpumpe hat zu richtigen Zeitpunkt  ihren Dienst quittiert. Also ca. 20 Minuten an die Handlenzpumpe.  Leider habe ich keine Kenntnis von der Arbeitsweise der Stoffbuchse.

Nach drei Stunden war das Problem gelöst. Zwischendurch mussten stündlich 100 Liter Wasser gelenzt werden. Zum Schluss wollte ich die Buchse unter Motor prüfen und das ging nicht. Keine Spannung am Motorpanel.

Laut Unterlagen sollte hinter dem Panel eine Sicherung sein. Nur konnte ich von den 4 Befestigungsschrauben nur 2 lösen. Die anderen beiden mussten aufgebohrt werden. Leider funktionieren Bohrmaschine und Inverter nur im Maschinenbetrieb. Also habe ich das Bohrfutter abgeschraubt und die Schraubenköpfe in mühsamer Handarbeit in knapp 3 Stunden entfernt.

Die vorhandenen Sicherung war dann nicht defekt. Endlich habe ich dann entdeckt, dass im Motorenraum ein Steckkontrakt in einem Multistecker verrottet war. Nun funktioniert wieder alles einwandfrei und ich segel nach Belem, wo ich morgen Vormittag ankommen werde.


Weiter Richtung Norden

Aktuelle Position

Die nächste Bucht hieß Parnaiba. Das heisst es ist ein befestigter Fluss mit vielen Untiefen. Gut 4 Meilen Flussaufwärts habe ich ein Wasserloch mit 3m Tiefe bei Niedrigwasser gefunden und dort den Anker geworfen.

Ansonsten ist hier ein Fischereihafen, der aber trocken fällt. Am nächsten Tag bin ich gegen das auflaufende Wasser wieder ausgelaufen und bin nun auf dem Weg nach Belem.

Der Wind ist zur Zeit sehr unstet mit 10-17 Knoten und so hat die Selbststeueranlage bei einer 2m Welle von der Seite ordentlich zu arbeiten.

Für die Nacht segele ich mit G2 und 2tem Reff im Gross. In 3 Stunden wird durch Kurswechsel der Wind genau von achtern kommen und somit das Groß geborgen.

DSC_0020


Nordbrasilien

Aktuelle Position

Wenn hier ein Segelclub existiert, dann aber vom Feinsten. In Natal waren 3 Tage liegen mit Benutzung von allen Clubeinrichtungen frei. Fitnessraum, Schwimmbad alles inclusive. Wenn man am Pool sitzt, kommt alle halbe Stunde ein Ober mit einem kleinem Becher Saft oder kleinen Nettigkeiten vom Grill.

Am Steg bekommt ein Gast keinen Platz. Der recht unruhige Ankerplatz im Fluss wird zugewiesen Die Sinus war das einzige Gastschiff. Mal ganz nett und mal sehen, was mich in Fortaleza erwartet.

Die in der Karte eingezeichnete Marina gibt es nicht mehr. Dafür vor dem Marina Park Hotel eine sehr primitive Pontonanlage, an der ständig gebastelt wird. Auch hier liegt man unruhig zwischen Anker und längeren Leinen zum Ponton.

Bruecke_in_Natal

Der Hotelpark steht auch hier mit Pool, Trimmraum und Bar zur Verfügung. Nebenan auf dem Gelände wurde gerade eine riesige Bühne für eine Konzertveranstaltung mit 40.000 Zuschauern aufgebaut.

Heute bin ich nun wieder gen Norden unterwegs. Ich weiss noch nicht, welche Bucht. Das hängt von der Tide ab. Es gibt nicht viel Kartenmaterial. Teilweise ist die Anfahrt wie nach Haseldorf. Deshalb segel ich nur mit der Genua 2, damit ich morgen Mittag das Hochwasser ausnutzen kann.


Cabedelo und Natal

Aktuelle Position

Brasilien hat mich abends um 22°° empfangen. Bei der Einlaufparade kam natürlich Wind mit 21kn auf und das Bergen des Spinnakers war dann schon etwas anstrengender. Die Tonnen in der Einfahrt waren so schwach beleuchte, dass man annehmen konnte, dass sie erst in Reichweite eingeschaltet werden.

Am nächsten Morgen habe ich dann vor die Marina zum Ankern verholt. Dort lagen auch die anderen Schiffe von St. Helena. Die Marina dort hat einen super Service. Das Essen ist lecker.
Gleich am ersten Abend versprach man mir ein Transfer zurück zum Ankerplatz. Aber um 21°° war der Schlüssel vom Dingy nicht mehr auffindbar. So wurde mir einfach ein Gästezimmer für die Nacht fertig gemacht.

Am nächsten Tag wurde die Sinus an die Ponton-Anlage verholt. Mit Wasser, Strom und langsamen Internet wurde alles geboten. Jetzt war auch Zeit meine Spinnakerbäume zu überholen. Beim Setzen de Parasail hatte ich den Spi-Baum angeschlagen und bin ins Cockpit um die Schoten zu trimmen. Der Blick nach vorne erwischte nichts Gutes. Der
Spinnakerbaum pendelte am Schothorn- das Schloss an der Mastnock hat sich geöffnet. Also den Baum einfangen, einpicken und – nach dem Gang nach hinten – das selbe  noch einmal. Nachdem ich den Spi-Baum ausgetauscht hatte, konnte ich mich um das Problem kümmern. Die Schrauben von der Baumnock waren abgeschoren und beim Zug durch den Parasail wurde die Ausreißleine zu kurz, so dass dann das Schloss aufging.

Inzwischen bin ich nach Natal gesegelt. Auch hier ist Brasilien landschaftlich nicht so Interessant. Viele Bauruinen in den  Städten. Ausser Portugisisch wird hier nichts gesprochen. Bei den Behörden, Banken ist es nur ein Rätselraten. Im Süden Brasiliens soll es anders sein.

Cabedelo_City
Cabedelo City

Marktplatz_Cabedelo
Marktplatz Cabedelo

Cabedelo_Uferpromenade
Cabedelo Uferpromenade


Endspurt nach Brasilien

Aktuelle Position

Nur noch 325 Meilen bis Porto de Cabedelo. Für die letzten 2,5 Tage habe ich gerade vor der Funkrunde, die immer um 8°° und 18°°UTC stattfindet, noch ein Brot angesetzt.

Vor mir werden in den nächsten 2 Tagen noch 4 weiter Segelyachten in Cabedelo einlaufen. Vor dem Ort müssen wir in einem Quarantänegebiet den Anker werfen und dann die Bürokratie abwarten.


Passatsegeln

Aktuelle Position

Sei dem 16.4. segelt die Sinus nun unter den 2 ausgebaumten Genua 2. Im Schnitt wird eine Geschwindigkeit von über 6 kn erreicht. Wenn es in einem Squall mal über 25 Knoten Wind sind, werden die Schoten etwas gefiert und durch das Vorfallen der Segel die angegriffene Fläche verkleinert.

Ich versuche immer etwas vor dem Wind zu kreuzen, da das Schiff dann ruhiger liegt. Heute Mittag habe ich auf dem Monitor noch 520 Restmeilen gesehen. Das ist mal eben einmal RUND SKAGEN. Jetzt sind es noch 498 Meilen und die sollten, wenn der Wind so bleibt in 76 Stunden geschafft sein.

In Hamburg sind die Schiffe wieder aufgeriggt im Wasser und werden nun für die Nordseewoche vorbereitet. Ich darf die Langstrecke nun ja nicht mehr mitsegeln, da mein BR-Schein dafür als nicht ausreichend gesehen wird. Dabei bin ich der  Meinung, dass das Küstensegelen viel anspruchsvoller ist als das Hochseesegeln.

Das wichtigste ist die Erfahrung und die sammelt man nur beim Segeln. Ich treffe immer wieder tolle Segler, die nur mit den primitivsten Scheinen  seit Jahren unterwegs sind.
Für Offshore-Segeln empfinde ich das Blauwasser-Seminar von Sönke und Judtith Roever, welches über die Medizin, Verpflegung, Kommunikation, das Menschliche, Energiemanagement und mehr gehalten wird. Das findet man in keinem Schein – ist aber viel wichtiger.


Ein schönes Wochenende.

Aktuelle Position

Gestern segelte die Sinus den ganzen Tag mit dem Parasail. Zum Abend habe ich ihn dann gegen die zwei Genua 2 als Passatsegel eingetauscht. Die ziehen mich seit dem mit fast immer über 6 Knoten.

Im Schnitt machen wir 130 Meilen in 24Std. Bis heute hatten wir eine Funkrunde, die aber jetzt auf Grund der Entfernungen zerfällt. Jetzt sind wir nur noch 3 Schiffe. Ein Amerikaner mit gleichem Ziel (Port Capedelo noch 1375sm) und ein Australier, der zum Ascension Island  segelt.

Ansonsten ist hier Schifffahrtsmäßig nichts los. Der Atlantik ist wesentlich gemütlicher als der Indische und Pazifische Ozean.