Weiter Richtung Norden

Aktuelle Position

Die nächste Bucht hieß Parnaiba. Das heisst es ist ein befestigter Fluss mit vielen Untiefen. Gut 4 Meilen Flussaufwärts habe ich ein Wasserloch mit 3m Tiefe bei Niedrigwasser gefunden und dort den Anker geworfen.

Ansonsten ist hier ein Fischereihafen, der aber trocken fällt. Am nächsten Tag bin ich gegen das auflaufende Wasser wieder ausgelaufen und bin nun auf dem Weg nach Belem.

Der Wind ist zur Zeit sehr unstet mit 10-17 Knoten und so hat die Selbststeueranlage bei einer 2m Welle von der Seite ordentlich zu arbeiten.

Für die Nacht segele ich mit G2 und 2tem Reff im Gross. In 3 Stunden wird durch Kurswechsel der Wind genau von achtern kommen und somit das Groß geborgen.

DSC_0020


Nordbrasilien

Aktuelle Position

Wenn hier ein Segelclub existiert, dann aber vom Feinsten. In Natal waren 3 Tage liegen mit Benutzung von allen Clubeinrichtungen frei. Fitnessraum, Schwimmbad alles inclusive. Wenn man am Pool sitzt, kommt alle halbe Stunde ein Ober mit einem kleinem Becher Saft oder kleinen Nettigkeiten vom Grill.

Am Steg bekommt ein Gast keinen Platz. Der recht unruhige Ankerplatz im Fluss wird zugewiesen Die Sinus war das einzige Gastschiff. Mal ganz nett und mal sehen, was mich in Fortaleza erwartet.

Die in der Karte eingezeichnete Marina gibt es nicht mehr. Dafür vor dem Marina Park Hotel eine sehr primitive Pontonanlage, an der ständig gebastelt wird. Auch hier liegt man unruhig zwischen Anker und längeren Leinen zum Ponton.

Bruecke_in_Natal

Der Hotelpark steht auch hier mit Pool, Trimmraum und Bar zur Verfügung. Nebenan auf dem Gelände wurde gerade eine riesige Bühne für eine Konzertveranstaltung mit 40.000 Zuschauern aufgebaut.

Heute bin ich nun wieder gen Norden unterwegs. Ich weiss noch nicht, welche Bucht. Das hängt von der Tide ab. Es gibt nicht viel Kartenmaterial. Teilweise ist die Anfahrt wie nach Haseldorf. Deshalb segel ich nur mit der Genua 2, damit ich morgen Mittag das Hochwasser ausnutzen kann.


Cabedelo und Natal

Aktuelle Position

Brasilien hat mich abends um 22°° empfangen. Bei der Einlaufparade kam natürlich Wind mit 21kn auf und das Bergen des Spinnakers war dann schon etwas anstrengender. Die Tonnen in der Einfahrt waren so schwach beleuchte, dass man annehmen konnte, dass sie erst in Reichweite eingeschaltet werden.

Am nächsten Morgen habe ich dann vor die Marina zum Ankern verholt. Dort lagen auch die anderen Schiffe von St. Helena. Die Marina dort hat einen super Service. Das Essen ist lecker.
Gleich am ersten Abend versprach man mir ein Transfer zurück zum Ankerplatz. Aber um 21°° war der Schlüssel vom Dingy nicht mehr auffindbar. So wurde mir einfach ein Gästezimmer für die Nacht fertig gemacht.

Am nächsten Tag wurde die Sinus an die Ponton-Anlage verholt. Mit Wasser, Strom und langsamen Internet wurde alles geboten. Jetzt war auch Zeit meine Spinnakerbäume zu überholen. Beim Setzen de Parasail hatte ich den Spi-Baum angeschlagen und bin ins Cockpit um die Schoten zu trimmen. Der Blick nach vorne erwischte nichts Gutes. Der
Spinnakerbaum pendelte am Schothorn- das Schloss an der Mastnock hat sich geöffnet. Also den Baum einfangen, einpicken und – nach dem Gang nach hinten – das selbe  noch einmal. Nachdem ich den Spi-Baum ausgetauscht hatte, konnte ich mich um das Problem kümmern. Die Schrauben von der Baumnock waren abgeschoren und beim Zug durch den Parasail wurde die Ausreißleine zu kurz, so dass dann das Schloss aufging.

Inzwischen bin ich nach Natal gesegelt. Auch hier ist Brasilien landschaftlich nicht so Interessant. Viele Bauruinen in den  Städten. Ausser Portugisisch wird hier nichts gesprochen. Bei den Behörden, Banken ist es nur ein Rätselraten. Im Süden Brasiliens soll es anders sein.

Cabedelo_City
Cabedelo City

Marktplatz_Cabedelo
Marktplatz Cabedelo

Cabedelo_Uferpromenade
Cabedelo Uferpromenade


Endspurt nach Brasilien

Aktuelle Position

Nur noch 325 Meilen bis Porto de Cabedelo. Für die letzten 2,5 Tage habe ich gerade vor der Funkrunde, die immer um 8°° und 18°°UTC stattfindet, noch ein Brot angesetzt.

Vor mir werden in den nächsten 2 Tagen noch 4 weiter Segelyachten in Cabedelo einlaufen. Vor dem Ort müssen wir in einem Quarantänegebiet den Anker werfen und dann die Bürokratie abwarten.


Passatsegeln

Aktuelle Position

Sei dem 16.4. segelt die Sinus nun unter den 2 ausgebaumten Genua 2. Im Schnitt wird eine Geschwindigkeit von über 6 kn erreicht. Wenn es in einem Squall mal über 25 Knoten Wind sind, werden die Schoten etwas gefiert und durch das Vorfallen der Segel die angegriffene Fläche verkleinert.

Ich versuche immer etwas vor dem Wind zu kreuzen, da das Schiff dann ruhiger liegt. Heute Mittag habe ich auf dem Monitor noch 520 Restmeilen gesehen. Das ist mal eben einmal RUND SKAGEN. Jetzt sind es noch 498 Meilen und die sollten, wenn der Wind so bleibt in 76 Stunden geschafft sein.

In Hamburg sind die Schiffe wieder aufgeriggt im Wasser und werden nun für die Nordseewoche vorbereitet. Ich darf die Langstrecke nun ja nicht mehr mitsegeln, da mein BR-Schein dafür als nicht ausreichend gesehen wird. Dabei bin ich der  Meinung, dass das Küstensegelen viel anspruchsvoller ist als das Hochseesegeln.

Das wichtigste ist die Erfahrung und die sammelt man nur beim Segeln. Ich treffe immer wieder tolle Segler, die nur mit den primitivsten Scheinen  seit Jahren unterwegs sind.
Für Offshore-Segeln empfinde ich das Blauwasser-Seminar von Sönke und Judtith Roever, welches über die Medizin, Verpflegung, Kommunikation, das Menschliche, Energiemanagement und mehr gehalten wird. Das findet man in keinem Schein – ist aber viel wichtiger.


Ein schönes Wochenende.

Aktuelle Position

Gestern segelte die Sinus den ganzen Tag mit dem Parasail. Zum Abend habe ich ihn dann gegen die zwei Genua 2 als Passatsegel eingetauscht. Die ziehen mich seit dem mit fast immer über 6 Knoten.

Im Schnitt machen wir 130 Meilen in 24Std. Bis heute hatten wir eine Funkrunde, die aber jetzt auf Grund der Entfernungen zerfällt. Jetzt sind wir nur noch 3 Schiffe. Ein Amerikaner mit gleichem Ziel (Port Capedelo noch 1375sm) und ein Australier, der zum Ascension Island  segelt.

Ansonsten ist hier Schifffahrtsmäßig nichts los. Der Atlantik ist wesentlich gemütlicher als der Indische und Pazifische Ozean.


Südamerika ruft!

Aktuelle Position

Gestern um 13.30 habe ich die Mooringleinen losgeworfen und musste mich erst einmal 1.5 Stunden von St Helena frei motoren. Sei dem läuft die Sinus mit 5-6 Knoten und nur 1m Welle.

Die ersten 90 Meilen liegen hinter uns. Porto de Capedelo ist mein nächster Zielhafen.
St Helena war sehr schön. Die Mooringlieger waren eine ständig sehr positiv wechselnde Gemeinschaft. Zusammen haben wir eine Inselrundfahrt unternommen. Dabei waren wir auf Napoleons Spuren.

Im Nordosten haben die innerhalb von 4 Jahren einen Flughafen gezaubert. Für die Landebahn wurde ein ganzes Tal aufgeschüttet. Diese sieht jetzt sehr abenteuerlich aus, da sie an beiden Enden direkt in einen Steilhang übergeht. Am 21. Mai ist die grosse Einweihung durch einen Englischen Prinzen.

Mein Geldsammlung ist wieder um das Helenische Pfund erweitert worden, da dieses genau so wie das Pfund der Schotten, Channel Island, Gibralta, nirgendwo sonst verwendet werden kann, obwohl alles zu Groß Brittanien gehört.

Jamestown liegt wie ein kleines Modelldorf in einem Tal, welches man vom Topp der Jacobsleiter (699 Stufen) super überblicken kann. Morgens entsteht fast immer eine Schlacht um das wenige Gemüse, welches in die Geschäfte geliefert wird.
Alle 3 Wochen kommt ein Versorgungsschiff. Da wird sich mit Sicherheit durch den Flughafen eine Änderung ergeben.


Angekommen (St. Helena)

Aktuelle Position

Vor Jamestown von St. Helena habe ich heute morgen um 9.30 Uhr die Sinus an der Mooringtonne 20 festgemacht. Die Behördengänge -Hafenamt, Zoll  und Einwanderungsbehörde waren schnell erledigt.

Man wird hier von einem Wassertaxi  (2Pfund/Tag) abgeholt. Hafengeld 40 Pfund, und Immigration 17 Pfund. Danach bin ich über eine Friseurin gestolpert und habe Wolle verloren. Frische Böhnchen und Avocados sind heut eingetroffen und wurden für viel Geld sichergestellt.

Ankern_StHelena

Der Ort macht einen sehr friedlichen Eindruck. Es gibt für die 4500 Einwohner erstaunlich viele Bars. Geld gibt es nur am Schalter von der Bank.
Die Englischen Pfunde, die ich noch von Schottland, Gibraltar und den Kanalinseln hatte sind  hier nicht zu gebrauchen, genau so wenig wie das St. Helena Pfund sonst wo in der Welt.

Die nächsten 2-3 Tage wird die Insel erforscht.


Endpurt ohne Spurt

Aktuelle Position

Heute und Morgen ist leider nur wenig Wind fast genau von achtern angesagt. Die letzten 180 Meilen bis zur Ansteuerung von St. Helena ziehen sich. Wäre das jetzt schön, wenn das Spinnakerfall jetzt frei laufen würde.

Heute ist die Luftfeuchtigkeit mit 80% wieder etwas höher, so dass es einem bei 25° wieder kalt vorkommt.


Noch 420 Meilen

Aktuelle Position

Der Wind schiebt die Sinus im Moment ganz flott nach St. Helena. Es wird auch langsam Zeit, denn die frischen Lebensmittel werden übersichtlicher.

Heute habe ich gelernt, welche Fehler beim Vakuumieren von Fleisch gemacht werden können. Der Schlachter in Capetown hat das gute Fleisch erst auf eine Styroporplatte gelegt und dann mit Frischhaltefolie umwickelt. Anschließend das ganze in eine Plastiktüte und dann die Luft gezogen. Durch den Kunststoffteller mit der Folie bekommt er aber nicht alle Luft heraus. So musste ich heute leider auf viel ehemals gutes Fleisch, welches jetzt schon stank, für die Haifische opfern.

Heute Nachmittag gab es einen großen Obstsalat mit der letzten Banane, Apfel, und Maraquja. Es wird dann ja plötzlich alles reif und erst recht, weil es langsam wärmer wird.