Es geht gen Norden

Gestern (04.08,) habe ich um 11.30 endlich die Mooringleinen losgeworfen, 3 Wochen Port Vila war zu viel und eine echte Geduldsprobe.

Aber nun habe ich meine Genua 2 wieder in Ordnung, das Pütting des Babystag ist wieder verschweisst und das Deck ist neu gemalt und nicht mehr rutschig.

Hier der Bucht , nahe dem Ort Havannah, habe ich heute mein Dingy geschrubbt und meine Logge, die wieder mit diversen Kleintieren blockiert war, gereinigt.

Der Wind ist hier sehr wechselhaft. Jetzt ist es schon 2 Uhr und ich bleibe hier um heute Abend in der hiesigen Wahoobar ein sehr leckeres Thunfischsteak zu essen.


Port Vila

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Nun bin ich schon eine Woche in Port Vila. Nachts um 1°° Uhr habe ich den Anker auf dem Quarantäne – Platz geworfen. Gegen 11.30 Uhr kamen dann der Zoll und das Healthoffice an Bord. Alles lief gut ab. Formulare ausfüllen und anschließend zur Immigration an Land. Diese musste man erst einmal suchen, da mit der Behörde scheinbar gerne umgezogen wird. Noch 2 mal wurde ich aufgefordert dort hinzukommen, da die Kasse gerade geschlossen hatte oder am Montag dann überhaupt nicht besetzt war. Anschließend waren meine Papiere beim Zoll nicht mehr vorhanden. Da muss ich dann vorm Auslaufen wieder hin, da ich sont keinen Cruisingpermission habe.

Inzwischen habe ich dann festgestellt, dass das Pütting vom Babystag aus dem Deck gerissen ist.
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In der hiesigen Toyatavertretung, wo ich meinen Außenborder zur Überholung abgegeben hatte, war man sehr hilfbereit mir Telefonnummern von Leuten, die Aluschweissen können, zu geben. Am nächsten Tag kam auch einer zur Vorbesichtigung und versprach mir am Samstag alles fertig zu machen. Meinen Kicker hat er mitgenommen, da dieser in der Mitte fast durchgerottet war. Leider habe seitdem nichts mehr von ihm gehört. Per Telefon, SMS und Email ist kein Kontakt herzustellen. Nun wollte heute der nächste zur Besichtung num 9°° Uhr kommen. Wieder Fehlanzeige. Inzwischen habe ich viel geschnorchelt und die Umgebung erkundet. Der Schwerpunkt des Zyklons vom März war auf der Insel Tana. Hier gibt es Schäden, aber nicht so schwerwiegend.


Kicker / Weg nach Vanuatu

Noch 247 Meilen.
Die letzten 24 Stunden liefen mit einer Etmal von 140sm sehr gut. Bei 18-20Knt Wind standen auf der Logge ständig über 7 Knoten. Aber ca 1,1 Knt Gegenstrom mussten auch bewältigt werden.

Heute gegen Mittag brach die Halterung am Baum für den Kicker. Mit Hilfe des 2ten Großfalls und einer Talje habe ich eine Dirk und einen Kicker angebracht. Der Baum ist scheinbar für die Dauerbelastung nicht stark genug.
Inzwischen sind zweimal die Halterung für die Großschot und nun die Kickerhalterung gebrochen.

Der Wind lässt gerade etwas nach. Hoffentlich geht er nicht wie angesagt über Nord auf West. Schlagartig ist auch die 3 Meter Welle auf 1 Meter zurückgegangen.

//UPDATE

Der Wind hat wie angekündigt seinen Kreis gedreht. Es war aber nicht so schlimm, da die Westwindlage nur relativ kurz war. Nun segel ich bei halben Wind meinen Kurs nach PORT VILA. Der Windpilot muss häufiger nachjustiert werden, da der SSO Wind noch nicht stabil steht.


feines Segeln / Weg nach Vanuatu

Aktuelle Position

Bin von Ovalau über Nacht zur nördlichen großen Insel VANU LEVU gesegelt. Am Vormittag erreichte ich FAWN HABOR. Dort ist es so ähnlich wie in der Haseldorfer Nebenelbe.
Schwierige Einfahrt – Nachts nicht zu empfehlen. Harbor heißt es nur, weil es ein Schutzloch bei einem Zyklon ist.
Von Mangrovenwäldern umgeben liegt man dort sehr geschützt und kann Stingrays und Schildkroten beobachten. Vorne an gibt es ganz tolle Schnorchel Möglichkeiten. Da ich eben dort am morgen noch geschnorchelt habe, bin ich etwas zu spät losgekommen, so dass ich vor SAVUSAVU für die Nacht noch eine Bucht anlaufen musste.
Die NAiDA-Bay ist zwar schön, klein aber nach Süden offen und damit voller Schwell. Viele Rockies auf der Ostseite.

Am nächsten Tag um die Ecke hinterm Riff am LESIACEVA POINT geankert um dort zu Schnorcheln und das Paddleboard mal wieder zu bewegen. Neben mir lag eine Amel mit Silke und Dieter aus Travemünde. Beim Dämmerschoppen wurde ein Spaziergang für den nächsten Vormittag geplant und auch durchgeführt. Tolle Aussicht!

Nachmittags haben wir dann nach Savusavu verholt. Die SINUS wurde ganz hinten im Creek an eine Mooringtonne gelegt. Super ruhig! Die Marina dort war ein Sammelpunkt für Oestreicher. In Suvasu habe ich viele Segler wiedergetroffen. Der Ort selber wird von Indern beherrscht.

Lebensmitteln bekommt man sehr viel. Am Freitag habe ich ausgecheckt und bin nach Vanuatu aufgebrochen. Zu Anfang mit einem Umweg, da ich nachts nicht durchs Riff wollte. Inzwischen hat der Wind nachgelassen und ich quäle mich mit 8-9 Knt teilweise mit Gennaker nach PORT VILA auf der Insel EFATE.


Sevusevu oder Begrüßung im Dorf Rukuruk

Am Sonntag bin ich in die Bucht von Rukuruk auf der Westseite von Ovalau gesegelt- Nachdem ich gegen Mittag den Anker geworfen
hatte und mit dem Schlauchboot an Land gepaddelt bin, wurde ich sogleich am Strand empfangen und zu dem Chief des Dorfes
gebracht.

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Zuvor bekam noch ein Tuch um die Taille gebunden und musste 5 Tüten gemahlenes Kava kaufen. In der Hütte des Chiefs
war noch einer, dessen Rang und Aufgaben ich nicht kenne.

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So wurde von dem (einer aus der Priestersippe), der mich am Strand empfangen hatte, ein Gebet auf Fiji (nichts verstanden) über dem Begrüßungskava gesprochen, dann spendete der nächste ein paar Worte. Dieser Reigen wurde vom Chief nun abgeschlossen. Damit war ich ein Mitglied des Dorfes und durfte mich frei bewegen und mein Ankerplatz war auch genehmigt.

Nun wurde ich zum Haus des Priesters geführt und bekam dort die Familie vorgestellt. Anschließend Schiffsbesichtigung. Währenddessen hörte man die Holztrommel zur Kiche rufen. Also wieder zum Haus des Priestersum dort eine Bluse und einen schwarzen Wickelrock zu bekommen. Der Wortgottesdienst mit viel Gesang (alles auf Fiji) war anstrengend. Aber selbst die Kinder ab 10 Jahren waren die ganze Zeit aufmerksam dabei.

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Nach vielen Geprächen vor der Kirchentür bin ich in die Priesterfamilie zum Milchtee und Keksen eingeladen worden. Der Titel Chief und das Amt des Priesters wird innerhalb der Familien vererbt. So war der Oberpriester der ältere Bruder.

Der Montag begann ich alleine mit einer Wanderung am Creek entlang. Der Untergrund war meistens muddig und glitschig. Viele Vögel und ein paar Kühe von einer Farm (gehört Bobo) waren halbwegs im Dschungel. Anschließend nahm mich Amania (der Priester) mit auf eine Wanderung. Er zeigte mir wo und wie und was für Gemüse angebaut wird. Zwischendurch kletterte er in eine Palme und erntete frische Kokusnüsse, die dann fachgerecht zum Trinken und Essen mit einer Machete zurecht geschlagen wurden. Später bin ich mit Obst und Gemüse eingedeckt worden.

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Ovalau / Fiji

Aktuelle Position

Die Reise nach Levuka auf Ovalau war mit 3 Tagen und  und 9 Stunden für die 420 Meilen trotz kleiner Besegelung schnell. Nun bin ich schon seit Montag hier und bin eingeweht. Durch die langwierigen Einklarierungs-Modalitäten hat mich eine Schlechtwetterfront mit viel Wind eingeholt. Bis jetzt hatte ich in einer Bucht weiter südlich hinter dem Riff geankert und dort relativ ruhig gelegen. Nun kam die Order vom Zoll  zur City zu verholen, damit der Officer beim Übersetzen nicht nass wird. Hier schaukelt es nun ordentlich, da der Schwell auch noch durch die Riffpassage einläuft.

Heute Abend bin ich zur einer Kava-Zeremonie eingeladen worden. Es war sehr lustig mit
Jüngeren, einigen Liedern, Händeklatschen und Fijisprüchen,die ich nicht verstanden habe. Kava schmeckt übrigens nicht immer gleich. Es verursacht aber einen trockenen Mund. Ansonsten ist hier abends nichts mehr los. Hier gibt es halt schon Fernseher in fast jedem Haushalt.


Auf dem Weg nach Fiji

Aktuelle Position

Nach dem ich diverse Inseln und Buchten in Vavaù getestet habe, bin ich heute in Richtung Fiji aufgebrochen. Mit Downwind bei 20 Kn und 3m Welle schiebe ich mit über 6kn Speed nur unter der Genua 2 erst einmal zur Lau group.

Leider gibt es dort keinen Entry- Harbour, so dass man dort in die schöne Inselwelt nicht eintauchen kann. Deshalb wird in Levuka auf Ovalau eingescheckt.

UPDATE// 12.06.2015

Aktuelle Position

Die Reise ging zügig los. Mit der G2 erreichte die Sinus teilweise 9 Kn. Bei 4 Meter Welle mit nur 8 Sekunden Abstand und einigen hohen Kreuzseen haben die Elb-Steueranlagen das nicht mehr geschafft. Deshalb die Genua 5, Die G 3 nehme ich ungern vorm Wind, da die Segellatten zerbrechen. Die G 4 ist defekt sodass keine andere Wahl blieb.

Über Nacht blies der Wind teilweise mit über 30 Knoten. So laufen wir je nach Welle zur Zeit um 5 Kn. In der kurzen Welle musste ich mich die ganze Zeit zum Essen zwingen. Pfannkuchen, der mehr ein Schmarrn wurde und Brot mit Käse. Warmer Tee steht immer bereit.


Die Fahrt nach Vava`U

Aktuelle Position

In der Bucht bin ich von einem Jungen des Begrüßungskomitee zu seiner Familie eingeladen worden um die Bilder, die er mit meiner Camera machen durfte, seiner Familie zu zeigen. Es war ein sehr unterhaltsames Erlebnis.

Am nächsten Morgen besuchten mich 2 Paddlerinnen während meines Frühstücks (Kaffee war noch da). Sie waren in einem edlen Hotel auf Urlaub.

Um 14°° Uhr ging der Anker wieder hoch erst mit Groß + Genua 2 mit Raumschotswinden. Später habe ich das Groß geborgen, weil ich nicht in  der Nacht in Vava´U ankommen wollte. Meinen Ansteuerungspunkt erreicht ich um 5.30 Uhr und bin in diese herrliche Inselwelt mit dem Sonnenaufgang gesegelt. In der Zeit passierten mich ein P&O Cruiser und ein Feeder.

Die Einklarierung war dann unklar, da der Kai, wo man normalerweise zum Einklarieren festmachen soll, durch den Kreuzfahrbetrieb gesperrt war. Nachdem sich vom Zoll keiner mehr wie versprochen, gemeldet hat, habe ich um 10°° Uhr eine Mooringtonne aufgepiekt und bin zu Fuss zum Office. Da gab es wieder Probleme, da meine Papiere von Pangai (innerhalb von Tonga muss man  zwischen den Inselgruppen immer wieder neu einschecken) aus nicht vollständig waren (zB. kein Stempel im Pass). Jetzt hänge ich inmitten von 40 Schiffen der World-ARC.

Die Clementine von Kai liegt leider aus irgendwelchen Gründen nur mit dem Bootsmann besetzt, auch hier. Ich war schon beim Segelmacher, der mir aber nicht weiterhelfen kann, da er kein Material mehr hat und erst in 3 Wochen wieder beliefert wird.


Tonga

Aktuelle Position

Am Donnerstag um 14°° habe ich an der Mole des „Handelshafen“ von Pangai auf Lifuka festgemacht. Kurze Zeit später kam die Bürokratie zum Einklarieren an Bord. Sehr locker lief das ganze ab. 125 Tonga Dollar, die ich erst von der Bank holen musste, und ein
Satz Äpfel und Orangen beschleunigten alles. Ich war ja auch schon das zweite Segelschiff und Pause ist wichtig.

Später habe ich noch auf einen Ankerplatz südlich vom Hafenbecken verholt, da am nächsten morgen ein grosses Frachtschif einlaufen sollte. Es kam ein Kümo, kleiner als die „Björn M“ von Helgoland. Mit vielen Händen wurde Baumaterial ausgeladen. Wofür,das wurde mir beim ersten Landgang klar.

Im Januar 2014 ist ein grosser Taifun übern Lifuka gezogen und sehr viel Sachschaden angerichtet. 80% aller Hütten waren zerstört oder beschädigt. Ein Menschenleben wurde beklagt. Aber die ganze Landwirtschaft und das Wirtschaftsleben ist total ausgefallen. Die Einwohner sehen alles mit viel Gelassenheit und Ruhe ohne zu klagen. Es wird überall gelacht und gesungen. Schweine, Hühner und Hunde laufen überall herum.

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Im Januar dieses Jahres wurde ein Trupp von Schreinern geschickt, die bis zum 31.07.2015, 100 Holzhäuser bauen sollen. 64 Stück haben sie bis gestern geschafft.

Das Leben stellt sich einfach da. Es gibt ein paar Chinaläden immer mit dem gleichen Sortiment. An Frischwaren nur Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch. Sonst immer nur
teuere Sonderangebote. Den einen Tag Brot, dann mal Äpfel oder Süsskartoffen. Es wird viel Reis und Mais gegessen. Gut,das ich noch von Neuseeland versorgt bin.  Morgen schreibe ich dann über den heutigen Sonntag.

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//UPDATE

Es war einer schönsten Sonntage, die ich erlebt habe. Nicht weit weg von meinem Ankerplatz waren 6 Kirchen von unterschiedlichen Konfessionen. Beim Baden am frühen Morgen hörte ich schon die ersten Glocken und Gesänge. Eine Kirche rief ihre Gläubigen mit einer hölzernen Glocke. Dies ist ein ausgehöhlter Baumstamm, der mit einem dicken Klöppel angeschlagen wurde. Der melodische Gesang nahm beim Frühstück immer mehr zu. Welche Kirche dran war, konnte man kaum orten.

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Um 9.30Uhr brachte das Dingy mich an Land und ich besuchte die katholische Kirche. Die Sitzplätze waren fast alle besetzt und ich bekam einen Platz zugewiesen. Die Leute fingen schon vor der Messe an zu singen um die Zeit auszufüllen. Der Gottesdienst war wie ein Hochamt. Die Gläubigen sangen mindestens 4-stimmig. Bei uns wäre das 6 Monate einstudiert worden. Hier entscheidet jeder wie und was er singt. Klingt einfach toll.

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Anschließend ging es mit einem Einheimischen zu meinem Schiff, wo dann der Frühschoppen mit Wasser eingenommen wurde. Wasser deshalb, da bei der Kommunion Wein mit ausgeschenkt wurde. Das ist eine Gabe für den Sonntag und wird auch bis 16°° Uhr befolgt.

Früher durfte am Sonntag kein Boot gefahren werden. Fremde Sportboote sollen dann einen respektvollen Abstand von der Küste halten. Heute ist dieses ab 14°° wieder erlaubt.

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So habe ich dann um 14.30 den Anker geliftet und  bin mit Groß  und immer noch über dem Wasser schwebenden Gesang von den Nachmittagsgottesdiensten in eine schöne Bucht in mitten von Korallenriffs gesegelt. Die letzten 2 Meilen unter Maschine und mit

Sichtkontakt ins Wasser. Die elektronischen Seekarten helfen einem da auch nicht weiter.

Laut der CMAP-Karte liege ich jetzt weit auf dem Land.


Ansteuerung erreicht

Aktuelle Position

Gestern war ein Tag der Geduld.

Erst ganz wenig Wind (5kn), dann gar keiner (Maschine 2h). Wieder nur 5 Knoten mit Gennaker. Dieser trieb mich in die Dunkelheit, die hier um 17.30 beginnt.

Um 19.30 Uhr plötzlich 16 kn Wind. Die Sinus schoss mit 9 Kn Speed über das noch glatte Wasser. Für die Nacht wurde dann die Genua 2 gesetzt, die mich dann auch mit über 6 Knoten bis jetzt zog.

Jetzt kann ich Lifuka sehen. Meinen ersten Ansteuerungspunkt habe ich passiert und muss nun einen grossen Bogen um die Riffe segeln (ca. 60 Meilen) um nach Pangai zu kommen.

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