Aktuelle Position
Mit heftigen Wellen von über 3m habe ich San Cristobal Island bei ganz schlechter Sicht passiert. Selbst 1,5 Meilen vor der Küste hat man die hohen Berge nicht gesehen.
Honiara, die Hauptstadt der Solomon Islands habe dann morgens erreicht und den Anker in der Bucht vor dem sogenannten Yachtclub geworfen.
Gegen 15°° drehte der Wind auf Nordost und schob eine heftige Welle in die Bucht. Auf 5m Tiefe mit 30m Kette war die Nacht recht ungemütlich.
Der Yachtclub hat fast nur Mitglieder ohne Boot (3 Boote an der Mooring). Wird aber von vielen Mitgliedern aktiv zum Biertrinken genutzt.
Der Ort ist ein Strassendorf. Sehr sicher hat man sich dort nicht gefühlt. Eine grosse Markthalle hatte Fisch, ein wenig Obst und Gemüse im Angebot. Der Fisch sah oft nicht sehr frisch aus. Darauf komme ich später noch einmal zurück.
Zwei Tage später wurde der Anker an der Nordspitze von Guadalcanal Island vor einem kleinem Dorf geworfen. Die Seekarten stimmten dort nicht mit der Realität überein. Deshalb war die Sinus wohl die erste Yacht die, laut den Einheimischen, dort geankert hatte.
Von dort segelte ich mit dem Gennaker zu den Russell Islands in eine versteckte traumhafte Bucht. Bei der Einfahrt kam von jeder Hütte Kindergeschrei zur Begrüssung. Der Anker fiel vor dem Dorf Suun auf der Insel Tongerre. Ein Dorf mit 46 Hütten, 508 Einwohnern. Davon gefühlte 200 Kinder. Dort habe ich meinen letzten Fußball verschenkt. Der Jubel war so laut wie in einem Stadion.
Gewünscht wird hier Informationsmaterial über Deutschland und Illustrierte aus aller Welt. Ansonsten gibt es dort so gut wie keine Erziehung. Die Mädchen sind mit 16 fast alle Schwanger gewesen. Es wird offen nach Drogen gefragt. Mein Boot würde ich dort nicht unbewacht liegen lassen.
Bei der Ausfahrt aus der Bucht hatte die Maschine kein Kühlwasser. Nachdem ich den Riemen der Kühlwasserpumpe nachgespannt hatte, ging es erst mal wieder. Aber der Riemen sah wirklich nicht mehr gut aus.
Nach einer Motorstunde ist er dann auch gerissen. Ein Ersatzriemen ist nicht vorhanden. So habe ich die elektrische Bildgepumpe angeschlossen und konnte damit langsam Motoren.
Nach einem Zwischenstopp im Westen Vom Rendova Island wurde Munda auf dem New Georgia Island angesteuert. Dort hoffte ich den Riemen kaufen zu können. Die Einfahrt war mit G2 und 2. Reff im Groß bei 20 Knoten Wind harte Arbeit mit einer Kreuz und Sichtnavigation. Hier liege ich nun vor Anker und warte auf Antwort aus Honiara, ob die den Antriebsriemen dort haben.
Gestern bin ich mit einem Einheimischen diverse Läden, Reparaturbetriebe und Beziehungskisten abgefahren. Aber der Riemen von Yanmar ist zu klein.
Nun nochmal zu den Fischen. Vor dem Hafen stehen in der prallen Sonne Container und werden von den Einheimischen aus Plastiktüten mit Fisch, den sie hier auf den Märkten nicht verkaufen konnten, gefüllt. Später wird der Container mit der Fähre nach Honiara zum Fischmarkt gebracht.
Meine Pentax Kamera hat mal wieder den Geist aufgegeben.