Nicht viel Neues

Gestern bin ich mit dem Parasail bis in die Abenddämmerung gefahren. Platt vorm Laken macht es mit dem Groß bei Welle keinen Sinn. So ist die Sinus nur mit der Genua 2 durch die Nacht geschlichen.

Es waren ein paar mögliche Gewitter angesagt. Die haben uns nicht berührt. Heute morgen wurde dann die 2. Genua 2 aufgerüstet und als Passatsegel angeschlagen.
Mit 4-5 Knoten geht es gen Westen. Bei 7 Knoten Wind ist das in Ordnung.

Am Vormittag hat sich der Schnappschäkel am Hals der Genua verabschiedet. Gut, das es Ersatz gibt.

Ich habe eine Frage an die gedienten Nautiker: Hier wird teilweise die Position mit Grad,
Dezimal und Minuten angegeben. Nicht Grad, Minuten und Sekunden. Ist das geändert?
Es sind ja Dezimalminuten. Aber wie schreibt es der Funkverkehr international vor?


Cocos Islands

Aktuelle Position

Eine  Stunde zu früh war die Sinus da, so sind wir bis zum Tageslicht ein wenig gekreuzt.

Angesteuert wurde dann die Direction Island. Klein mit einem wunderschönem Ankerplatz in klarem, hellblauem Wasser.

Die Insel ist nicht bewohnt. Es gibt einen Fähranleger, der für die Schule genutzt wird. Am Vormittag werden die Kinder zum Schwimmunterricht gebracht. Ab 14.30 ist dann absolute Ruhe.

Feinster Sandstrand und 25° warmes Wasser laden zum Laufen,Schwimmen und Träumen ein. An ein paar Palmen haben diverse Weltumsegler ihre Kunstwerke, die den Zeitraum und den Schiffsnamen zeigen, aufgehängt.

Das Sinus-Schild hängt jetzt direkt unter dem Schild von Hippopotamus von Judith und Sönke Roever. Sie waren 2009 dort.

Auf der Ostseite, wo der Indische Ozean seine Brandung anwirft, ist viel Plastik angetrieben worden. Ansonsten kann dort kein Müll vom Schiff entsorgt werden.

Heute Nachmittag um 14.45 ging der Anker wieder hoch und über den Westausgang des Atolls ging es auf den Weg in Richtung Mauritius.

11kn Wind aus SO schieben uns mit 6.2 Knoten durchs Wasser. Leider bremst uns ein Gegenstrom von 2-3Kn. Aber ich kann ja zufrieden sein. In der Karte wird ein möglicher Strom bis zu 5,5 Kn angegeben.

Um 23 Uhr kippt die Tide. Mal sehen was dann passiert.
Es sind knapp 2000 Meilen. bis Mauritius


165 Meilen in 24 Stunden

Aktuelle Position

Wahnsinn! Auf der Logge steht seit drei Tagen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,16 Knoten.

Bei Wind zwischen 14 und 17 kn und einem Einfallswinkel von 120° bis 90° wurden die letzten 175 Meilen bis zu den Kokosinseln (Keelinginseln) auch noch gefressen. Der Gegenstrom von 1,2 Knoten fällt dann gar nicht auf.

Mit dem Sonnenaufgang werden wir morgen Früh die Ansteuerung erreichen.


Christmas Island

Aktuelle Position

Man muss nicht hinsegeln. Die Orte sind nicht schön und sehr trist. Hier wird Phosphor gefördert und verladen. Es gibt auch keinen Tourismus. Das einzige Hotel hat geschlossen.

Zwei Tagesrestaurants (mehr Imbiss) sind die einzigen Möglichkeiten um sich zu stärken. Im Hafen ist ein grosser  Verladekran für die Behördenboote. Ob Polizei, Schlepper, Custom, etc.- Es wird alles dauernd ins Wasser gebracht und wieder in eine
grosse Halle gestaut..

Nur wer Lebensmittel braucht kann sich hier versorgen. Mit Gemüse ist die Auswahl nicht sehr gross. Es ist hier teuer, aber auf den nächsten Inseln soll die Versorgung noch teurer sein.

Genug Bargeld sollte man mitbringen. Die Bank hat keinen ATM und gibt normalerweise kein Bargeld aus. Der einzige ATM (weit weg oben auf dem Hügel) war defekt. Mir fehlten nur 20 $ für den Hafenmeister.

Um 14.30 Uhr konnte ich schließlich die Mooringleine loswerfen und die 550 Meilen zu den Kokosinseln angehen. Die Sinus kommt zügig mit im Schnitt fast 6 Knoten voran.


Noch 200 Meilen bis zur Christmas Island

Aktuelle position

Der Wind hat etwas zugelegt (11-13 kn S-SO) und es hat sich eine angenehme lange Welle von 2m Höhe aus WSW gebildet.

Die Sinus läuft nur mit der Genua 1 im Schnitt 5,5 Knoten. Mehr Segel habe ich nicht
gesetzt, damit ich nicht im Dunkeln ankomme und bis Dienstag vielleicht auch mein Visa Problem (Australien) geklärt ist. Dieses wir zur Zeit von Hamburg aus bearbeitet.
Generell wird heutzutage vorausgesetzt, dass eine ständige Internetverbindung besteht.

Heute war das Angeln ohne Erfolg. Das Fleisch und Gemüse  ist verbraucht. 2 kg braunen Reis habe ich der See übergeben, da in der Verpackung ein Biotop war. Jetzt muss ich nach draussen zum Sonnenuntergang.


Indischer Ozean

Aktuelle Position

Nun hat die Sinus die vielen Seen zwischen dem Pacific und dem Indischen Ozean passiert. Wir sind hier von einer ruhigen See und leider zu wenig Wind begrüsst worden. Um die 70 Meilen in 24Std war das Maximum..

Es gibt hier viel Fischer ohne Radar oder AIS. Man macht sich bemerkbar, in dem auf Kanal 16 ein Träger mal mit oder ohne Stimme gesendet wird. Jetzt wird gleich der Parasail wieder gezogen, da der Wind immer östlicher kommt.

Mit Brot backen, Wäsche waschen, Lesen (meine Bibliothek läßt langsam nach) und viel Kochen geht der Tag immer schnell vorbei. Die Batterien haben die Kur mit dem destillierten Wasser gut verdaut.

Ich müsste sie nun einfach komplett laden können. Die Maschine nervt und so wird sie 2x am Tag für ca 1 Stunde angeworfen. Der Windgenerator dreht noch nicht eimal bei dem Hauch von Wind von achtern.

Solarpanels wären jetzt doch gut. Die Sonne brennt ordentlich am wolkenlosen Himmel. Im Schiff sind es heute 32° bei 70 % Luftfeuchtigkeit.


Kupang

Aktuelle Position

Der Rest der Reise nach Kupang war sehr wechselhaft, was den Wind betrifft. Teilweise über 20 Kn und dann wieder treiben. Der Hafen von Kupang liegt weit vor der City. Dort habe ich versucht Kontakt über Kanal 16 mit den Behörden aufzunehmen. Irgend wann bekam ich einen Kontakt über Kanal 12, auf dem auch die Pilots arbeiten. Bleiben sie auf standby! Nach 3 Stunden eine höfliche Nachfrage – Bleiben sie auf standby!

Am nächsten Tag habe ich mein Dingy aufgepustet und bin zu den Booten der Pilots gefahren. Sehr hilfsbereit zog ein Offizier seine Uniform an und brachte mich mit einem Motorroller zum Hauptquartier der Zollamtes. Eine lange freundliche Unterhaltung und immer wieder neue Leute. Ich hatte keinen KIte. Das ist so ähnlich wie ein Visa. So wurde aus meinem Fall ein Emergency gemacht und ich durfte mich ohne jeglicher Formalitäten 48 Stunden in Indonesien aufhalten.
Da ich wegen der kommenden Zyklonzeit eh unter Zeitdruck stehe, war alles in Ordnung.

Dann wurden noch von drei jungen Zöllnern die Sinus untersucht und mir ein Fahrer mit einem Motorroller organisiert. Mit einem Laufzettel über alle Stationen, wo ich hin muss und was ich brauche brachte mich Pak zur City und und und…

Es war inzwischen dunkel und die Fahrt auf dem Motorbike sehr abenteuerlich. Es fährt fast jeder einen Motorroller, aber leider auch viele ohne Licht. Es muss gebremst werden , da ein kleines unbekleidetes Kind gemütlich auf der Strasse lief.
Nach einem Essen in in einem Lokal mit einheimischer Kost und dem Versprechen, mich am nächsten Morgen um 7.30 Uhr wieder abzuholen, brachte Pak mich zum Schlauchboot. Da er nicht kam, brachte mich ein Fischer zum Einkaufen von Lebensmitteln. Als wir zurück kamen war Pak auch da und besorgte mir noch 50 Liter Diesel.

Für die Einkäufe habe ich am Automaten 1,5 Millionen abgehoben (Rupien). Das müssten um 125€ sein.

Gestern Nachmittag habe ich den Anker um 13°° Uhr heben wollen. Strömung und Wind und das Gewicht von 40 Meter Kette machten dieses vorhaben zur Kraftprobe. 50 Minuten habe ich gebraucht. Muss mich wohl doch nach einer neuen Winsch umsehen.

Nach den ersten Kreuzschlägen und ein paar Flautenlöchern lag dann gestern abend der Kurs 168° zu der Christmas Island (1048 Meilen) an.


Schwachwind

Aktuelle Position

Seit 1 1/2 Tagen segelt die Sinus nun in einem Schwachwind-Gebiet auf der TIMOR SEA. Gestern zwischen 2 und 5 Knoten Brise und heute morgen bei 8 kn. Gestern habe ich es mit dem Parasail versucht. Das war sehr nervig, da man die ganze Zeit parat sein muss.

Teilweise war die Strömung stärker als der Wind, so dass das Segel sich um das Vorstag wickeln wollte. Teilweise war ich froh, wenn die Logge überhaupt etwas angezeigt hat.
Auf diesem Kurs (269°) sind es noch 180 Meilen. Dann noch mal 40 Meilen nach Norden bis Kupang.

Mein Thunfisch ist verzehrt. Werde mich aber jetzt erst einmal an meine Fleischvorräte (Beef, Lamm, Schweineschnitzel und Bratwürste je 400 Gramm) machen. Das Gemüse ist bis auf Zwiebeln, Kartoffeln, und Kasava verbraucht. Gestern habe ich einen Kilo Reis der See übergeben, da die geschlossene Tüte ein Eigenleben entwickelt hat. Diese hatte ich vor 4 Wochen gekauft. Es gibt keinen Reis ohne Schmarotzer. Deshalb darf dieser auch nicht nach Australien eingeführt werden.

//UPDATE

Seit nun mehr als 48 Stunden segeln, oder nennt man es driften, wir mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und in Spitzen mal 4 Knoten dem nächsten Wegepunkt, in 148 Meilen Entfernung, entgegen.

Südlich von der Sinus liegt in 6 Meilen Abstand eine riesige Offshore-Plattform. Es ist mit 34° sehr warm. Ich muss viel trinken!


Petri Heil

Aktuelle Position

Ein kleiner Thunfisch ist mir heute an die Angel gegangen. Gerade groß genug für 3 Mahlzeiten. Ich muss mir eine neue Angel zulegen. Diese hatte sich innen total zerlegt. Kurbeln konnte man wieder instandsetzen, aber die Bremse geht nur noch teilweise.

Den Daumen auf der Trommel hat es mich ca 10 Mintuten gekostet um den Fisch an Bord zu holen. Ein Teil gab es schon als Carpaccio. Im Kühlschrank steht ein Topf mit Poisson Crew (Caribik).

Wie man das richtig schreibt, weiß ich nicht. Man nennt es auch Oka ià (Pacific). Im Ofen dünstet der Fisch mit Kasava und morgen gibt es Thunasteak. Jetzt gibt es erst mal eine Cola zum Sundowner und ein bisschen Musik.


Wenig Wind

Aktuelle Position

Im Moment segelt die SINUS unter Passatsegeln mit 9 kn Wind. Die Wellen haben sich beruhigt, lassen das Schiff aber immer noch rollen. Daran hat man sich inzwischen bei allen Angelegenheiten gewöhnt.

Weiss jemand, ob AGM -Batterien mit der Zeit auch austrocknen? Man sieht auf den Zellen keine Feuchtigkeit mehr und ich habe wenig Kapazität. Beim letzten Satz Batterien war genau das gleiche.. Kann ich diese mit destilliertem Wasser nachfüllen?
Info an DG.9045@…. .

Bis KUPANG werde ich noch alle 12 Stunden die Batterien mit der Maschine nachladen müssen. Vor dem Wind hat der Windgenerator nicht genug Power. Die Hälfte der Strecke nach TIMOR ist nun geschafft.

Ca 600 Meilen in 4,5 Tagen ist ja nicht schlecht.