Flaute

Aktuelle Position

Gestern habe ich noch von 666 zu segelnde Meilen geschrieben. Es kommt mir viel mehr vor, da gestern noch eine Schwachwind Phase einsetzte, die fast schon eine Flaute war. Wind mit 2-3 Knoten aus labilen, südöstlichen Richtungen. Dabei einen Strom mit 1-2.5 kn gegen an. Die Windsteueranlage kam damit nicht so zurecht. Ich musste dauernd die Segel neu einstellen.

Wie der Wetterbericht es voraus gesagt hatte hat das bis heute Abend gedauert. Ich konnte dafür in einem kristallklarem Wasser baden. Es wird langsam kühler. 24 Grad war die höchste Tagestemperatur.

In der Fastflaute bekam ich Besuch von einer Schule Delphinen. Man konnte sie im Wasser wie in einem Aquarium beobachten.

Nun segle ich fast auf Kurs mit 5,6kn über Grund. Ca 1 knoten Strom läuft noch gegenan.

Noch 579 Meilen bis zur Ansteuerung von den Bahamas und ca. 4000 Meilen bis zur Tonne 122.


Auf zu den Bermudas

Aktuelle Position

Das Wetter auf den Bahamas war nicht so, dass es einen zum Verweilen eingeladen hat. So bin ich wieder los in Richtung Bahamas.

Die Überfahrt zieht sich bei östlichen Winden und Strom mit 2Knoten gegenan.
Unter Genua 1 läuft die Sinus 6 Knoten durchs Wasser und knapp 4 Kn über Grund.
Mit Brot backen, Kochen und viel lesen geht der Tag immer schnell vorbei.
Noch 666 Meilen bis zum Ansteuerungspunkt.


Havanna

Aktuelle Position

Die Marina Hemingway ist eine interessante Marina. Aufgebaut wie eine Hand mit fünf langen Kanälen. Die Schiffe werden längsseits am Kai befestigt.

2006 ist der Wirbelsturm Wilma dort durchgezogen und immense Schäden verursacht. Zwischen den Kanälen sind schöne Mietreihenhäuser, Hotels (von den zur Zeit nur eines in Betrieb ist) Poolanlagen und ein paar kleine Einkaufsläden.

Es wird überall aufgebaut und renoviert. Aus diesem Grunde wurde für den Finanzbedarf letztes Jahr die Liegeplatzgebühr verdoppelt. Jetzt liegt sie bei 0,70CUC/Feet.
In den paar Tagen die ich dort war, ist die Marina von zwei amerikanischen Rallys angelaufen worden.

Nachdem ich einige Anoden am Rumpf erneuert hatte bin ich mit einem Taxi (natürlich eine Oldtimer von 1951) in die Havanna City gefahren. Havanna hat wunderschöne Häuser. Es wird auch dort überall renoviert. Oft steht nur die Fassade in einem stabilen Gerüst um bei Zeiten modern hinterbaut zu werden.

Wenn man die vielen Rikschas, Pferdefuhrwerke, Kutschen und die vielen tollen Oldtimer sieht, kommt man sich vor wie in Miniatur Wunderland und ich werde an meine alten Schuko – und Wikingautos erinnert.

Irgendwann kehrt man zwangsweise in der Hemingway Bar ein, wo nationale Musik gemacht wird und Rumcocktails verkauft werden. Es gibt auf der Bar 4 Mixer. Zeitweise wird der Havannarum aus vier Flaschen mit 2 Händen eingefüllt. Eine grosse Bronzefigur von Hemingway begrüßt die Gäste, die für ein Erinnerungsfoto Schlange stehen.

Gestern am 07.04.2017 habe ich ausgecheckt, da mein Visa ablief und Sven leider nicht beizeiten durch schlechtes Wetter mit dem Containerschiff nach Mariel kommen konnte.
Jetzt fahren wir vielleicht irgendwo aneinander vorbei.
Ja, wie das so ist hat der Wind, der die ganzen Tage südlich war auf Nord gedreht und erzeugt jetzt mit dem Golfstrom, der mich mit ca. 1,5kn trägt. Eine häßliche Welle.
Erst einmal heisst das Ziel Bahamas.

Wo ich dort anlande, lasse ich den Wind entscheiden. Letzte Nacht waren es 16kn und im Moment nur 7-9kn.


Auf nach Santa Fee

Aktuelle Position

Das ist der Ort, wo auch die grosse Marina Hemingway liegt.

Die letzten 2 Tage waren mit dem Wind sehr anstrengend, da sowohl die Richtung als auch die Stärke sich ständig geändert haben.
Jetzt läuft es unter Genua 2 und zweifach gerefftem Gross bei konstanten 17kn Wind aus SO am Wind Super.

Bootsspeed liegt immer um 6kn, so dass ich die Marina noch im Tageslicht erreiche.


Rolling home

Aktuelle Position

Der westlichste Punkt von Cuba ist erreicht. Von nun an steht ein mehr oder weniger östlicher Kurs an und damit geht es jetzt nach Hause.

In gut 3 Monaten soll das erledigt sein. Maria la Gorda ist nicht freundlich für Segler gestimmt. Alles wird von den dort ansässigen Tauchschulen bestimmt. Ich bin um 17:30Uhr angekommen und vom Hafenkapitän angesprochen worden, dass kein Platz sei und ich nach St. Antonio (ca.30 Meilen) weitersegeln soll.

Ich habe mich dann einfach an eine der Mooringtonnen gehängt, die natürlich für das Tauchgeschäft freigehalten wurde. Es gab Protest und man wollte mich in eine ungeschützte Bucht schleppen.
Das habe ich untersagt und plötzlich konnte ich bleiben.

Ein Österreichisches Schiff, welches mit mir ankam ist weitergefahren. Der Capitano kam auch nicht aufs Schiff, wie es sonst hier üblich ist.

Nach einem Tag Ruhe ist jetzt die Nordseite von Cuba dran. Hier sind die meisten Buchten militärisch genutzt und damit nicht empfehlenswert. Mal sehen, ob das stimmt. Am 7/8. soll Sven mit dem Döhleschiff nach Mariel kommen. Es wäre ja schön, wenn wir uns treffen könnten.


Parasail / kleiner Zwischenfall

Aktuelle Position

Mit achterlichen Winden unter Parasail macht das Segeln Spass.

Noch 36 Meilen.

Gestern hatte ich einen kleinen Zwischenfall. Ich habe ziemlich unter Land gesegelt, da dort der Strom weniger war. Nach einem Winddreher habe ich die Segel (gerefftes Gross und Genua 2) eingestellt. Das ganze dann eine halbe Stunde beobachtet. Da sich nichts mehr verändert hatte, habe ich unten gedöst.
Nach einer halben Stunde bin ich durch ein heftiges Rumpeln geweckt worden. Die Sinus ist mit einem weiteren Winddreher auf ein Riff aufgelaufen. Unter Maschine bin ich nicht mehr freigekommen.

Ich konnte rund ums Schiff mit Wasserpass Bauchnabel laufen.Die Sinus stand aufrecht in einem Becken.

Gott sei Dank – Niedrigwasser..

Nach 6 Stunden bin ich dann mit ordentlich Rumpeln unterm Kiel freigekommen. Dabei hat sich dann auch noch die Anode auf der Schraubenwelle gelöst, was einen zusätzlichen häßlichen Geräuschpegel erzeugte. In Maria Gorda muss getaucht werden.

Noch 35 Meilen.


Wieder alleine

Aktuelle Position

Mit einem langen Schlag ging es bis kurz vor Casilda, der Hafenstadt von Trinidad.
Da wir in der Nacht ankamen, habe ich den Anker in einer Bucht vor einem Riff werfen lassen. Am nächsten Morgen sind wir mit der Sinus nur 3 Meilen zu einem anderen Riff bei einer der vielen Cubanischen Cayo Blanco gefahren.

Mit kristallklaren Wasser hat das Schnorcheln über der farbigen Unterwasserwelt viel Spass gemacht. Nach 2 Stunden waren wir ausgekühlt wieder auf dem Weg zur Marina Marlin gegenüber von Casilda.
Die Marina ist erst sehr spät nach einer schwierigen Einfahrt zu erkennen. Sie liegt versteckt in einer kleinen Lagune. Leider ist sie nicht so Sturmfest wie sie aussieht.

Vor ein paar Monaten hat es den halben Ponton weggeblasen. Der Rest wird jetzt hauptsächlich für Tourismusboote genutzt. Kaum waren wir dort ging die Packerei von Marvin und Hannah los.
Die Gardia Frontera kam aber erst spät zur Sinus um uns Einzuchecken. So blieben die beiden noch eine Nacht, die wir im nahegelegenen Hotel Acon für einen Drink und preiswertes Essen nutzten.

Am nächsten Morgen brachte uns ein Taxi nach Trinidad zu einem kleinem Hostal, was sehr gepflegt war. Von dort sind wir in den Ort spazieren gegangen. Im Zentrum wimmelte es von Touristen.
Vor der Bank, wo ich für Nachschub an Geld in einer langen Schlange warten musste, trennten sich dann unsere Wege. Ich habe mir mit Hilfe einer Einheimischen Obst und Gemüse gekauft, da meine Vorräte an Bord fast gleich null waren.

Die gute Frau ist mit mir für Tomaten, Kartoffeln, Kohl und weiteres bestimmt 2 Stunden von Stand zu Stand gelaufen. Die meisten Stände haben nur 2 oder 3 Artikel.

Den darauf folgenden Tag bin ich dann weiter gen Westen gesegelt. Ich will nach Maria Gorda , das liegt an der Südwestspitze von Cuba. Erst mit Südwestwind bei 6kn war Kreuzen angesagt.
Der angesagt Ostwind setzte sich dann am Abend durch. Nun
schaukel ich bei einer unangenehmen achterlichen See und habe noch 170 Meilen vor mir.


Cuba

Die Überfahrt nach Cuba war von viel Wind begleitet worden. Wir hatten Porto Escondio, das kurz vor Guantanamo liegt, angesteuert. Es war schon dunkel und in der schmalen Einfahrt stand bis zu 3 Meter Welle.

Das war mir dann zu viel Risiko und so segelten wir die nächsten 50 Meilen weiter nach Santiago do Cuba. Dort in der Marina, die 15km vor der eigentlichen Stadt liegt, wurden wir sehr freundlich von der Capitanira empfangen. Eine aufgetakelte Beamtin vom Gesundheitsamt inspizierte meine Sinus, die noch vor Anker lag.
Alles problemlos.

Nach einem Trinkgeld von 2 Dollar zog sie mich aus dem Blickfeld meiner Crew und
verpasste mir einen Kuss. Nach dem sie dann mit uns an den Steg verholt hatte kamen die restlichen Behörden ohne grossen Aufwand. Die Marina ist gepflegt mit Duschen, Restaurant, Wasser und Elektrizität.

Mit Spaziergängen, Paddelboard, und Fahrten in die Stadt gingen die Tage sehr schnell vorbei. Es fiel sofort die wahnsinnige Trockenheit auf. Die Berge sind bis in die Täler graubraun. Die Stadt ist wunderschön.
Der letzte Papstbesuch hat die Entwicklung unheimlich geprägt. Überall, wo seine Wege vorbeiführten, ist renoviert worden. Die grosse Kathedrale, Strassen und Plätze. Alles ist sauber.
Die Leute sind sehr freundlich. Nur im Hafenbereich stinkt das Wasser nach Kloake. Das Klärwerk ist aber in Arbeit, wie erzählt wurde.

Sven war mit dem Döhle-Containerschiff vor 2 Wochen hier.

13.3.2017 Wir sind unterwegs nach Tibarico. Es sind nur 17 Meilen. Wir lassen uns bei wenig Wind vom Parasail ziehen. In der Bucht dort liegen wir ganz alleine und blicken auf einen Landschaft die wie eine Savannah aussieht. Ein paar Pferde suchen Nahrung in dem kargen Gras.

Am 14.3. haben wir unter Motor noch kurz einen Abstecher zur Cayo Blanco gemacht. Hier werden Touristen hingebracht. Es ist trotzdem ein schönes kleines Eiland mit herrlichem weissem Badestrand hinter Riffen und dem karibisch blauem Wasser.
Von dort sind wir dann in die Nacht gesegelt. Mit wenig Wind, zeitweise Motor und zum Schluss ein langer Anlieger mit viel Wind steuerten wir wieder im Dunkeln in eine Bucht der Inselwelt von Cayo Rancho Viego.

Dort lag die Sinus geschützt vor der Welle bei über 20 kn Wind.

Nach der Frühstückszeremonie erreichten wir nach ca. 35 Meilen Cayo Algodon Grande mit dem Sonnenuntergang.Die Sinus hing dort auf gutem Ankergrund. Wir wollen dort bleiben und den angesagten starken Wind für den kommenden Tag abwettern.
Hier hatte auch eine kleine Motoryacht aus Canada Schutz gesucht.

13 Meilen weiter wurde Cayo Cervo angesteuert. Hier liegt eine Fischereiflotte von 10 Kuttern und einem Mutterschiff. Es wird immer kälter.Dünne Pullis werden herausgeholt. Die Badephasen werden immer kürzer. Dann ist die gefühlte Temperatur mit der hohen Luftfeuchtigkeit bei 18°.Karibik?


Samana / Dominikanische Republic

Wieder liegen wir nach der Ankunft an einer Mooringtonne. Am nächsten Tag ging es zum Einchecken. Mit einem lokalem Boot erfreuten wir uns am Walewatching. Hier überwintern viele Wale in der Bucht. Ein Muttertier mit ihrem Baby kamen sehr dicht an unser Boot heran. Einige tolle Sprünge zeigten uns die Eleganz dieser Tiere trotz ihrer Grösse.

Der Nachmittag wurde mit einem TUG TUG (Motorrikscha) zum Supermarkt und zur Markthalle um die Proviante aufzufüllen ausgefüllt.
Am nächsten Tag ging es wieder mit einem Tug Tug durchs Land zu einer Reiterpartie an einen Wasserfall. Ein Bad unter dem fallenden Wasser war Dusche und Massage zugleich.

Mit lokalem Essen nach der Rücktour auf dem Pferderücken merkte ich doch, dass das Leben auf dem Pferderücken ein anderes ist.


Manzanillo / Dominikanische Republik

Klares Wasser überall. Farbige Korallen mit vielen Bildern von Seeschlangen, bunten Fischen und vielen verschiedenen Korallen. Mit einem Einheimischen sind wir an die Grenze zu Tahiti gefahren. Der Grenzfluss wird zum Wäschewaschen genutzt. Bettelnde Hände am Grenztor. Beeindruckende Bilder.

Am Sonntag ging es mit dem Auto in die Berge zu einem Monument. Diese ist erst 1986 gebaut worden. Dort und am Fluss haben früher erbitterte Kämpfe mit den Haitianern statt gefunden. Deshalb heisst der Fluss auch River du Massacre.

Auch hier in den Bergen zeigt sich eine wunderschöne Landschaft mit tollen Tälern, Wasserfällen in denen gebadet wird und viel Rinder Farmland. Die Kühe werden über die Autostrassen zum Tränken und Melken getrieben.

Mit einem Sundowner auf der Sinus haben wir unsere beiden Begleiter überrascht. Das Schaukel in der Dünung war für einen von beiden schon sehr anstrengend.