Noch 730 Meilen bis Kupang

Aktuelle Position
Noch 730 Meilen bis Kupang.

Platt vorm Laken läuft es sehr gut. Normalerweise schaue ich auf mein GPS und die Logge und kann dann den Strom ablesen. Bei Gegenstrom baut sich gegen den Wind eine relativ hohe Welle (2-3m) auf. Diese trägt die Sinus schneller über Grund voraus, als die Fahrt durchs Wasser. Bei mitlaufendem Strom haben wir kaum Welle und wir sind ca 3/4 Knoten schneller. Im Schnitt beträgt die Geschwindigkeit 5,5 – 6,5Kn.

Ein paar Schiffe passieren uns in respektvollem Abstand. Der Himmel ist heute leider zur Hälfte bedeckt und kann das helle Blau nicht in dem Wasser spiegeln. Heute kein
Südsee-Feeling, außer dass ich hier in Badehose sitze.
Die Angel hängt seit 3 Stunden. Auf 64 Meter Tiefe und über 5,5kn Speed müssten doch einige Jagdfische Spaß am Köder haben. Mir hat ein Einheimischer  aus
der Folie von der Tetrapack einer Apfelsaft Tüte Köder gebastelt.

Vorm Wind muss ich 2 Mal am Tag den Diesel zur Stromerzeugung anmachen. Der Windgenerator schafft dann nicht die Power für Kühlschrank und Computer. Die Zeit nutze ich dann zum E-Mail versenden, da das Funkgerät auch über 100 Watt verbraucht.


Platt vorm Laken

Aktuelle Position

Mit 6 Kn Strom hat die Torrestreet die Sinus auf eine Spitzengeschwindigkeit von 11 Knoten über Grund gebracht. Seitdem segeln wir platt vorm Laken auf 267° Kurs.

Es ist hier wie auf der Nordsee nach Helgoland. Mal Strom (bis zu 3 Kn) mit oder gegenan. Je nach Wind (12-18 Kn) bin ich nur am Ein – oder Ausreffen, damit die Selbsteueranlage in den Wellen stabil ist.

Es ist immer ganz wichtig,dass erst das Schiff gut getrimmt ist, bevor die Selbststeueranlage eingestellt wird. Deshalb wird vorm Schlafen meistens meistens das Segel verkleinert.

Noch 900 Meilen bis Kupang.


Ade Pazifik

Aktuelle Position

Segeln hie ist ein seltsames Gefühl. Nichts als Wasser und Tiefen zwischen 5-12 Metern. Die ganzen Untiefen, die von der Sinus umsegelt werden müssen, habe ich mit 16 Wegpunkten markiert.

Der Wind verändert sich auch laufend. Bis zu 1 Meter Welle von der Seite versetzt das Schiff manchmal aus dem Kurs. Heute Nacht müssen wir noch ein paar schmale Rinnen passieren. Ab 3°° Uhr müsste ich wieder frei Fahrt, in immer noch flachem Wasser, in die Arafura Sea haben.


Daru

Aktuelle Position

Platt vor dem Wind war es ein schneller Ritt über die Wellen nach Daru, einer kleinen Insel im Norden der Torrestreet.

Man liegt dort sehr rau vor Anker. Beim Landgang muss man dafür sorgen, dass das Dingy, Treibstofftank und Außenborder bewacht werden.

Der Gang durch die Bevölkerung lässt einen spüren, dass man der einzige Fremde im Ort ist. Nachts würde ich nicht unbedingt durch den Ort laufen. Am Hafen gibt es eine Aussenstelle der Polizei, die mit zivilen Leuten besetzt ist. Ich habe, so glaube ich, auf meiner ganzen Tour noch nicht so viel Dreck gesehen.

Die Anwohner kommen mit ihren Kanus, liegen bei Niedrigwasser hoch und trocken und leben unter grossen Planen am Strand, der als solches vor lauter Plastik und Dosen nicht mehr zu erkennen ist.
Ich bin hierher gesegelt, weil ich hier auschecken möchte.

Um 15°° Uhr war ich auf dem Zollamt, welches aber nicht besetzt war. Daraufhin ging es zur Polizei. Vom Chef des Reviers bin ich begrüsst worden. Erst hat er meine Papiere begutachtet und viele Fragen gestellt. Lesen konnte er aber nichts, da die Brille fehlte. Danach ging er mit mir, immer unter der Bewachung eines Soldaten mit einem Maschinengewehr ohne Magazin, in ein anderes Büro mit Computer. Dort wurde jede Seite aller Papiere gescannt und abgespeichert. Alles, sogar die Seiten von Port Moresby mit den Servicetelefonnummern, da er ohne Brille nichts lesen konnte aber auch nichts übersehen wollte.

Dann kamen endlich die von der Customs. Alle Papiere wurden noch einmal betrachtet und die Stempel im Pass gezählt. Ich musste mich mit dem Lachen echt zurückhalten. Dafür brauchte ich das erste Mal kein Formular ausfüllen.

Dann hieß es, wir müssen noch auf einen anderen Zöllner, der mein Boot kontrollieren soll, warten. Um 17.30 Uhr erschien dieser um mir zu verkünden, das jetzt Feierabend sei und er morgen vormittag käme. Mal sehen, ob das klappt.

Um 9°° soll ich ihn mit dem Dingy an der Brücke abholen. Schade, um 7°° Uhr wollte ich mit der Tide auslaufen. Die Gezeiten und deren Strömungen mit bis zu 6 Knoten sollte man schon berücksichtigen.


Auf dem Weg nach Daru

Aktuelle Position

Port Moresby ist wie eine Großstadt mit Hochhäusern im Zentrum, Einkaufscentern und vielen weitläufigen Industriegebieten. Die Marina hat einen sehr hohen Standart. Zwei Restaurants, riesige Trimm-Dich Bude und eine Hafenanlage mit ca. 350 Liegeplätzen an Ponton und Fingern.

Ich habe mein Bimini zur Reparatur gegeben und  dabei mal wieder festgestellt, dass ein Versprechen, was die Zeit betrifft, hier im Süden nichts wert ist.
Dafür hat er aber gute Arbeit geleistet. So konnte ich dann gestern nach einem sehr stürmischen Wochenende wieder mit 22 Knoten Wind auslaufen.

Die ersten 5 Meilen bis zur Riff-Passage wurde gekreuzt. Mit anfangs südlichen und später östlichen Winden segle ich nun bei zur Zeit 16kn Wind einen Kurs von 273° und werde morgen Vormittag in Daru, einer kleinen Insel im Norden der Torrestrasse eintreffen. Von den 220 Meilen liegen noch ca. 90 Meilen vor mir.


Port Moresby

Aktuelle Position

Die erwünschte Thermik kam, so dass ich mit der Genua 1 und dem Großsegel gute Fahrt gemacht habe. Zur Nacht habe ich mit einer schwarzen Front hinter mir auf die Genua2 gewechselt. Später dann nur noch die Genua 2, da ich die Ansteuerung von Port Moresby im hellen erreichen wollte.

Das Timing hat auch super gestimmt. In der Marina liege ich jetzt erst mal vor Anker, da die ganze Einklarierung von Samarei nur zum Teil anerkannt wird. Am Wochenende kostet die Behörde richtig Geld. Am Montag wird mir nach der Einklarierung ein Liegeplatz am Ponton zugewiesen.

Heute vormittag habe ich mich mit der Sinus einer Sonntagsregatta angeschlossen. Zwischen 17 und 25 kn Wind hat das Regatta Feld nicht groß anwachsen lassen. Bei sieben Booten habe ich singlerhanded mit dem Dingy im Schlepp und Genua 3 und 2 Reff im Groß den 5. Platz ersegelt. Die 22 Meilen haben mich ganz schön geschlaucht. 2x Up und Down ließen mir keine Möglichkeit das Schwert vor dem Wind zu Liften, oder die Genua auszubäumen. Regattasegeln macht wieder Spass.

Hier gibt es einen richtig guten Supermarkt um die Verproviantierung wieder aufzufüllen. Der Ort passt gar nicht in die Südsee. Moderne Hochhäuser und breite Straßen mit Kreisverkehr werden Nachts  bunt beleuchtet.
Es erscheint einem hier wie in einer Australischen Kolonie.


Port Moresby ist weit weg!

Aktuelle Position

Mit dem Liften des Ankers in Samarai hat sich der Wind bis auf ein Minimum (6kn) zurückgezogen. So tändle ich von Bucht zu Bucht und schaffe am Tag  20 – 30 Meilen mit der Genua 1, Gennaker oder Pararasail.
Überall wird die Sinus von Kindern und Frauen in ihren Kanus begrüßt. Es finden Tauschgeschäfte statt, da ich kein hiesige Währung habe. Die bekomme ich erst in Port Moresby.

Gestern bin ich zum Frühstück eingeladen worden. Im nächsten Dorf in der Gabusaiaru Bay zum Dinner. Außer dem leckeren Früchte Tee zum Frühstück besteht hier kein Unterschied zwischen den verschiedenen Mahlzeiten. Kasava, Süßkartoffeln und Gemüse und eine Gemüse Sauce.

Lebensmittel werden hier nicht gekauft, sondern nur selbst erzeugt. Zu Festtagen gibt es Huhn und Schweinefleisch. Wenn die Männer beim Fischen erfolgreich waren wird abends auch gegrillt. Ich versuche mich ständig mit dem Fischen, habe aber immer noch keinen Erfolg. Dabei hatte mich auf Empfehlung und mit Beratung mit neuen Ködern eingedeckt.
Meine Bordküche wird immer einseitiger, da hier in den Geschäften (Chinaläden) nicht viel angeboten wird. Eier muss man mit einem Wasserbehälter kaufen und vor Ort prüfen , ob diese schon zu alt sind.

Es ist jetzt 8°° Uhr und ich bin schon 2 Stunden am Werkeln, da die Kinder in der Frühe des Tages schon mit ihren Kanus mein Boot erforschen wollten. Die haben zur Zeit eine Woche Ferien. Hoffentlich setzt gleich ein bisschen Thermik ein.


Samarai, Papa New Guinea

Aktuelle Position

Die Ansteuerung von Papa New Guinea war ein Erlebnis. Erst habe ich beim Kreuzen eines Schifffahrtsweges um 3:20 Uhr innerhalb von 15 Minuten 4 Frachter passiert.
Ein Containerschiff (Feeder) hat seine Kurs erst geändert, als ich meine Segel mit dem Suchscheinwerfer angeleuchtet habe und ist dann ca. 200 Meter hinter mir durchgelaufen.

Die schwierigen Passagen mit teilweise nur 6m Wassertiefe konnte ich dann im hellem
nehmen. Ständig wechselnde Strömungen verlangten dauernd Kurskorrekturen. der Kompasskurs hat eine Missweisung von 18°. So segelte die Sinus bei wechselnden Winden mit der Genua 2 und dem Groß mal mit einem oder zwei oder gar keinem Reff.

Mit dem Tageslicht wurden dann die Untiefen bewältigt und dabei die wunderschöne Landschaft bestaunt. Meistens hart am Wind ging es durch die Inselwelt bis 3 Meilen vor Samarei. Dort kam der Wind genau von vorne und ich wollte den Sundowner noch am Anker geniessen. Es ist (glaube ich) die kleinste Insel, wo ein Zoll für den Port of Entry untergebracht ist. Für 20 Yachten im Jahr ist das auch wichtig.

Innerhalb einer halben Stunde hat man die schöne Insel mit einigen an Umfang riesigen Bäumen umlaufen. Der australische Einfluss aus vergangenen Kolonialzeiten zeigt sich in der Anlage des Dorfes. Aber gepflegt wird so gut wie gar nichts.
Trotzdem strahlt das Dorf eine Zufriedenheit aus. Es gibt einen chinesischen Minimarket und.außer vielen Kirchen sonst gar nichts.

Morgen geht es weiter in Richtung Port Moresby (ca 22o Meilen).


Auf dem Weg nach Papa Neu Guinea

Aktuelle Position

Gestern war ein gemütlicher Tag mit einem AM Wind Kurs und meistens bei 13 Kn Wind. Heute Nacht musste ich dann beide Reffs belegen, da der Wind zwischen 17 und 20 Knoten pendelt und auch auf SÜD gedreht hat, so dass hart am Wind die Sinus sich im Moment bei 2.5m Welle ein bisschen feststampft.

210 Meilen haben wir geschafft und 180 liegen noch vor uns. Vom Timing passt es, da dann die Riff Zonen morgen im hellen nehmen kann.


Es geht weiter!

Die  Riemen sind zwar immer noch nicht eingetroffen, aber das Glück wollte es, dass ein Katamaran aus Irland in Munda mit den gleichen Maschinen und entsprechenden Ersatz Riemen aufgekreuzt ist. Dafür habe ich ihm seine Bordelektronik wieder in Gang gebracht.

Nachdem der dusselige Bankautomat meine Visa-Karte zum 2 ten Male gefressen hat und die ANZ-Bank mit ihrem nicht vorhandenem Service (3 Wochen Wartezeit trotz des im Internet versprochenen 24 Stunden-Services) mir nicht zu meiner Karte verholfen hat, habe ich dieselbige sperren lassen und bin nach Ghizo zum Auschecken gesegelt.

Das Dorf wird noch mehr von den Chinesen beherrscht. Es schmerzt einen richtig wie die Kultur und das Wertgefühl der Einheimischen zerstört wird. Morgen früh wird noch Brot gekauft und das Schlauchboot zusammengepackt.

Dann = Anker hoch= und auf nach Samarai zum Einchecken (eine kleine Insel im Südosten von Papa New Guinea).