Auf nach Madagascar

Aktuelle Position

Gott sei Dank habe ich dann doch nicht so lange den Motor nutzen müssen.
Mit in der Stärke ständig wechselnden Winden habe ich Reunion abends erreicht.

Vor Reunion stand eine schwarze Wolkenfront mit vielen Lichtern unter sich.
Bei 30 Meilen Entfernung zum Land konnte es noch kein Land sein.
Mit einer Security Warnung auf französisch  (die ich erst verstanden habe, nachdem ich eine englische Version angefordert habe) fand ich heraus das dort ein Manöver mit Schießübungen abgehalten wurde. Die Übersetzung wurde direkt an mich gerichtet und nach einer kleinen Diskussion durfte ich meinen Weg fortsetzen. Ab sofort bekam ich ein
Kriegsschiff als Begleitung.

Am nächsten Morgen auf der Westseite von Reunion war totale Flaute. Die Maschine musste 5 Stunden arbeiten. Seitdem segele ich wieder mit wechselnden Winden zwischen 5 und 9 Knoten gen Madagascar.

Bis zu dem Wegpunkt an der Südspitze sind es noch 450 Meilen, In den nächsten Tagen werden mich dann die östlichen Tradewinde verlassen und nördliche Winde einsetzen.


Maurituis to Reunion

Aktuelle Position

Inzwischen war ich auf Mauritius. Eine Insel mit einem riesigen Hafen und einem Umfeld, dass für Tourismusliebhaber gemacht ist.

Die Küsten sind voll von Hotelanlagen, Safariparks, Golfplätze, Wandergebiete, Tauchen, Surfen an fast allen Küsten, sowie viele Einkaufsmöglichkeiten in modernen Einkaufszentren.

Was einen als Segler erwartet ist eine Kompanie von Staatsangestellten.
Es wird unheimlich viel Dokumentiert und dem Entsprechend viel Papier verbraucht. Ich habe mr ein freundliches Taxi geordert. Rashid, der Fahrer hat mich zu allen Orten gebracht, die mich von Wichtigkeit waren (Gas, Diesel, Lebensmittel etc.).

Ich hatte vorher in der City in einem grossen Supermarkt versucht Einzukaufen. Die Gänge waren so eng, dass dort Personal eingestellt war, um den Weg mit dem Einkaufswagen zu ermöglichen. Trotzdem habe ich nach einer halben Stunde aufgegeben.

Es leben dort 1,5 Millionen Leute. Ein Multikulti von Indern, Afrikaner, Kreolen, Pakistanis, Chinesen und Europäern. Sie sind freundlich hilfsbereit und sehr humorvoll.

Man müsste mindestens 2 Wochen Urlaub machen um von allem etwas mitzukriegen.
Da mein Flieger in Durban für den Weihnachtsurlaub in Hamburg am 21.12. wartet, bin ich gestern wieder losgesegelt.

Leider habe ich im Moment ein Hochdruckgebiet mit wenig Wind erwischt. So motore ich in Richtung Reunion (noch 83 Meilen)) und werde dort noch einmal ohne großen Aufenthalt tanken. Dann sind es noch ca 1400 Meilen bis Durban.


Noch 180 Meilen bis Port Louis

Aktuelle Position

Es ist nicht mehr weit bis Port Louis. Mit ausgebaumter Genua 2 und dem Großsegel laufen wir im Schnitt 6 Knoten. Noch nicht ganz auf dem Ansteuerungskurs, aber so liegt das Schiff besser in der Welle und die Sinus kann dann später ohne schlagende Segel mit halben Wind zum Ziel rauschen.

Strahlend blauer Himmel mit Sonne begrüsst den Tag. Wir sind nur noch 3  Stunden vor Deutschland,was die Zeit betrifft (direkte Entfernung zur Tonne 122 im Hamburger Yachthafen 5078 Meilen).

Die Funkverbindung in dieser Region ist schwierig. Zum Sender in Afrika wird mein Mast einen grossen Teil der Sendeenergie schlucken. Deshalb nutze ich meistens einen Sender am roten Meer oder in Brunei.


Horror

Aktuelle Position

Auch den gibt es auf der Sinus. Heute Nachmittag habe ich festgestellt, dass 4 obere Stagreiter von der Genua 2 sich geöffnet hatten. Bevor sich mehr zerlegt, wurde die Genua runtergenommen und die Stagreiter wieder eingeschoren. Den obersten hat es schon mit der Vorliekleine aus dem Segel gerissen. Das ist aber nicht so schlimm.

Bis um 20°°Uhr war auch alles in Ordnung. Durch die Unruhe im Rigg entdeckte ich dann, dass die gleichen Stagreiter wieder vom Vorstag gelöst waren. Bein Bergen des Segels hat sich auch noch der Schekel vom Fall geöffnet, so dass der Rest vom Segel ins Wasser fiel.

Bei 3m Wellenreiten war die Arbeit auf dem Vorschiff kein Vergnügen. Das Fall hatte sich um das Spifall und das Want geschlagen. Nun war das freie Fall auch noch blockiert. Mit viel Geduld und einem aufgesetzten Knoten im Spi-Fall konnte ich das vertüddelte Fall schließlich ganz hochziehen, wo es jetzt noch hängt, aber nichts mehr behindert.

Am Nachmittag war ich der Meinung, dass die Stagreiter sich an dem, vorne am Bugkorb angeschlagenen, Spi-Fall geöffnet haben müssen. Nachdem sich die Reiter aber trotz entfernten Spifalls wieder geöffnet haben, gehe ich davon aus, dass die Stagreiter zu groß sind.

Ursprünglich hatte ich diese Genua extra mit größeren Reitern bestellt, da diese am Spi-Fall (Ersatz für das fehlende 2.Vorstag) beim Passatsegeln geführt werden sollten. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass das Fall sehr schnell aufgerieben wird. Jetzt habe ich dafür einen Drahtstropp, der mit dem Spi-Fall hochgezogen wird.

Oder die Ursache für das Auslösen der Stagreiter ist nur Theorie und die Stagreiter taugen einfach Nichts. Jetzt hängt die Genua 3 und macht guten Speed.


Noch 1230 Meilen bis Port Louis / Mauritius

Aktuelle Position

3m Welle, ein etwas südlicher Wind und mehrere Squalls mit Böen is zu 30 Knoten waren ein Problem für die Windsteueranlage. Es war aber auch kaum mit der Hand zu steuern. Deshalb habe ich die G3 gegen die G2 getauscht und das Großsegel weggenommen. Jetzt ist viel mehr Ruhe im Schiff. Leider muss ich mit den Steckschotten segeln, da ab und an eine Kreuzsee quer am Schiff einschlägt. Wenn man den Knall hört, dann weiss man warum bei den grossen Schiffen die Bordwände so verbeult sind.

Es ist heute eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn ich von draussen herein komme, kann ich jedes Mal das Salz von der Brille putzen.

Wenn die Konditionen so bleiben, bin ich in 7 Tagen am Ziel.


Passatsegel

Aktuelle Position

Nun läuft die Sinus schon den dritten Tag unter Passatsegeln (2x Genua 2). Der wind schwankt um ein paar Grade und ändert ständig seine Stärke (10- 15 kn). Die Wind-Steueranlage macht einen super Dienst.
Im grossen und ganzen bleibt die Justage und der Kurs von 154° wird gehalten. Eine ständige lange See von Süden mit 2m Höhe und eine Windwelle von Achtern lassen das Schiff ordentlich in Bewegung.

Noch 15-16 Tage sind es bis Port Louis auf Mauritius. Dort werde ich mich nach neuen Batterien umschauen müssen. Die AGM – Batterien scheinen in dem warmen Klima nicht lange zu halten. Diesen Satz hatte ich im März 2014 auf Antigua gekauft.
Alle 6 Stunden muss der Diesel für eine Stunde zum Aufladen ran. Der Satz Batterien, den ich 2012 in Hamburg gekauft hatte, hielt auch nicht länger.

So wird der Bordcomputer jetzt nur genutzt, wenn die Maschine gerade läuft. Das Segeln macht aber Spass. Die Sinus kommt mit 5-6 Knoten gut voran.


Nicht viel Neues

Gestern bin ich mit dem Parasail bis in die Abenddämmerung gefahren. Platt vorm Laken macht es mit dem Groß bei Welle keinen Sinn. So ist die Sinus nur mit der Genua 2 durch die Nacht geschlichen.

Es waren ein paar mögliche Gewitter angesagt. Die haben uns nicht berührt. Heute morgen wurde dann die 2. Genua 2 aufgerüstet und als Passatsegel angeschlagen.
Mit 4-5 Knoten geht es gen Westen. Bei 7 Knoten Wind ist das in Ordnung.

Am Vormittag hat sich der Schnappschäkel am Hals der Genua verabschiedet. Gut, das es Ersatz gibt.

Ich habe eine Frage an die gedienten Nautiker: Hier wird teilweise die Position mit Grad,
Dezimal und Minuten angegeben. Nicht Grad, Minuten und Sekunden. Ist das geändert?
Es sind ja Dezimalminuten. Aber wie schreibt es der Funkverkehr international vor?


Cocos Islands

Aktuelle Position

Eine  Stunde zu früh war die Sinus da, so sind wir bis zum Tageslicht ein wenig gekreuzt.

Angesteuert wurde dann die Direction Island. Klein mit einem wunderschönem Ankerplatz in klarem, hellblauem Wasser.

Die Insel ist nicht bewohnt. Es gibt einen Fähranleger, der für die Schule genutzt wird. Am Vormittag werden die Kinder zum Schwimmunterricht gebracht. Ab 14.30 ist dann absolute Ruhe.

Feinster Sandstrand und 25° warmes Wasser laden zum Laufen,Schwimmen und Träumen ein. An ein paar Palmen haben diverse Weltumsegler ihre Kunstwerke, die den Zeitraum und den Schiffsnamen zeigen, aufgehängt.

Das Sinus-Schild hängt jetzt direkt unter dem Schild von Hippopotamus von Judith und Sönke Roever. Sie waren 2009 dort.

Auf der Ostseite, wo der Indische Ozean seine Brandung anwirft, ist viel Plastik angetrieben worden. Ansonsten kann dort kein Müll vom Schiff entsorgt werden.

Heute Nachmittag um 14.45 ging der Anker wieder hoch und über den Westausgang des Atolls ging es auf den Weg in Richtung Mauritius.

11kn Wind aus SO schieben uns mit 6.2 Knoten durchs Wasser. Leider bremst uns ein Gegenstrom von 2-3Kn. Aber ich kann ja zufrieden sein. In der Karte wird ein möglicher Strom bis zu 5,5 Kn angegeben.

Um 23 Uhr kippt die Tide. Mal sehen was dann passiert.
Es sind knapp 2000 Meilen. bis Mauritius


165 Meilen in 24 Stunden

Aktuelle Position

Wahnsinn! Auf der Logge steht seit drei Tagen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,16 Knoten.

Bei Wind zwischen 14 und 17 kn und einem Einfallswinkel von 120° bis 90° wurden die letzten 175 Meilen bis zu den Kokosinseln (Keelinginseln) auch noch gefressen. Der Gegenstrom von 1,2 Knoten fällt dann gar nicht auf.

Mit dem Sonnenaufgang werden wir morgen Früh die Ansteuerung erreichen.


Christmas Island

Aktuelle Position

Man muss nicht hinsegeln. Die Orte sind nicht schön und sehr trist. Hier wird Phosphor gefördert und verladen. Es gibt auch keinen Tourismus. Das einzige Hotel hat geschlossen.

Zwei Tagesrestaurants (mehr Imbiss) sind die einzigen Möglichkeiten um sich zu stärken. Im Hafen ist ein grosser  Verladekran für die Behördenboote. Ob Polizei, Schlepper, Custom, etc.- Es wird alles dauernd ins Wasser gebracht und wieder in eine
grosse Halle gestaut..

Nur wer Lebensmittel braucht kann sich hier versorgen. Mit Gemüse ist die Auswahl nicht sehr gross. Es ist hier teuer, aber auf den nächsten Inseln soll die Versorgung noch teurer sein.

Genug Bargeld sollte man mitbringen. Die Bank hat keinen ATM und gibt normalerweise kein Bargeld aus. Der einzige ATM (weit weg oben auf dem Hügel) war defekt. Mir fehlten nur 20 $ für den Hafenmeister.

Um 14.30 Uhr konnte ich schließlich die Mooringleine loswerfen und die 550 Meilen zu den Kokosinseln angehen. Die Sinus kommt zügig mit im Schnitt fast 6 Knoten voran.