Noch 200 Meilen bis zur Christmas Island

Aktuelle position

Der Wind hat etwas zugelegt (11-13 kn S-SO) und es hat sich eine angenehme lange Welle von 2m Höhe aus WSW gebildet.

Die Sinus läuft nur mit der Genua 1 im Schnitt 5,5 Knoten. Mehr Segel habe ich nicht
gesetzt, damit ich nicht im Dunkeln ankomme und bis Dienstag vielleicht auch mein Visa Problem (Australien) geklärt ist. Dieses wir zur Zeit von Hamburg aus bearbeitet.
Generell wird heutzutage vorausgesetzt, dass eine ständige Internetverbindung besteht.

Heute war das Angeln ohne Erfolg. Das Fleisch und Gemüse  ist verbraucht. 2 kg braunen Reis habe ich der See übergeben, da in der Verpackung ein Biotop war. Jetzt muss ich nach draussen zum Sonnenuntergang.


Indischer Ozean

Aktuelle Position

Nun hat die Sinus die vielen Seen zwischen dem Pacific und dem Indischen Ozean passiert. Wir sind hier von einer ruhigen See und leider zu wenig Wind begrüsst worden. Um die 70 Meilen in 24Std war das Maximum..

Es gibt hier viel Fischer ohne Radar oder AIS. Man macht sich bemerkbar, in dem auf Kanal 16 ein Träger mal mit oder ohne Stimme gesendet wird. Jetzt wird gleich der Parasail wieder gezogen, da der Wind immer östlicher kommt.

Mit Brot backen, Wäsche waschen, Lesen (meine Bibliothek läßt langsam nach) und viel Kochen geht der Tag immer schnell vorbei. Die Batterien haben die Kur mit dem destillierten Wasser gut verdaut.

Ich müsste sie nun einfach komplett laden können. Die Maschine nervt und so wird sie 2x am Tag für ca 1 Stunde angeworfen. Der Windgenerator dreht noch nicht eimal bei dem Hauch von Wind von achtern.

Solarpanels wären jetzt doch gut. Die Sonne brennt ordentlich am wolkenlosen Himmel. Im Schiff sind es heute 32° bei 70 % Luftfeuchtigkeit.


Kupang

Aktuelle Position

Der Rest der Reise nach Kupang war sehr wechselhaft, was den Wind betrifft. Teilweise über 20 Kn und dann wieder treiben. Der Hafen von Kupang liegt weit vor der City. Dort habe ich versucht Kontakt über Kanal 16 mit den Behörden aufzunehmen. Irgend wann bekam ich einen Kontakt über Kanal 12, auf dem auch die Pilots arbeiten. Bleiben sie auf standby! Nach 3 Stunden eine höfliche Nachfrage – Bleiben sie auf standby!

Am nächsten Tag habe ich mein Dingy aufgepustet und bin zu den Booten der Pilots gefahren. Sehr hilfsbereit zog ein Offizier seine Uniform an und brachte mich mit einem Motorroller zum Hauptquartier der Zollamtes. Eine lange freundliche Unterhaltung und immer wieder neue Leute. Ich hatte keinen KIte. Das ist so ähnlich wie ein Visa. So wurde aus meinem Fall ein Emergency gemacht und ich durfte mich ohne jeglicher Formalitäten 48 Stunden in Indonesien aufhalten.
Da ich wegen der kommenden Zyklonzeit eh unter Zeitdruck stehe, war alles in Ordnung.

Dann wurden noch von drei jungen Zöllnern die Sinus untersucht und mir ein Fahrer mit einem Motorroller organisiert. Mit einem Laufzettel über alle Stationen, wo ich hin muss und was ich brauche brachte mich Pak zur City und und und…

Es war inzwischen dunkel und die Fahrt auf dem Motorbike sehr abenteuerlich. Es fährt fast jeder einen Motorroller, aber leider auch viele ohne Licht. Es muss gebremst werden , da ein kleines unbekleidetes Kind gemütlich auf der Strasse lief.
Nach einem Essen in in einem Lokal mit einheimischer Kost und dem Versprechen, mich am nächsten Morgen um 7.30 Uhr wieder abzuholen, brachte Pak mich zum Schlauchboot. Da er nicht kam, brachte mich ein Fischer zum Einkaufen von Lebensmitteln. Als wir zurück kamen war Pak auch da und besorgte mir noch 50 Liter Diesel.

Für die Einkäufe habe ich am Automaten 1,5 Millionen abgehoben (Rupien). Das müssten um 125€ sein.

Gestern Nachmittag habe ich den Anker um 13°° Uhr heben wollen. Strömung und Wind und das Gewicht von 40 Meter Kette machten dieses vorhaben zur Kraftprobe. 50 Minuten habe ich gebraucht. Muss mich wohl doch nach einer neuen Winsch umsehen.

Nach den ersten Kreuzschlägen und ein paar Flautenlöchern lag dann gestern abend der Kurs 168° zu der Christmas Island (1048 Meilen) an.


Schwachwind

Aktuelle Position

Seit 1 1/2 Tagen segelt die Sinus nun in einem Schwachwind-Gebiet auf der TIMOR SEA. Gestern zwischen 2 und 5 Knoten Brise und heute morgen bei 8 kn. Gestern habe ich es mit dem Parasail versucht. Das war sehr nervig, da man die ganze Zeit parat sein muss.

Teilweise war die Strömung stärker als der Wind, so dass das Segel sich um das Vorstag wickeln wollte. Teilweise war ich froh, wenn die Logge überhaupt etwas angezeigt hat.
Auf diesem Kurs (269°) sind es noch 180 Meilen. Dann noch mal 40 Meilen nach Norden bis Kupang.

Mein Thunfisch ist verzehrt. Werde mich aber jetzt erst einmal an meine Fleischvorräte (Beef, Lamm, Schweineschnitzel und Bratwürste je 400 Gramm) machen. Das Gemüse ist bis auf Zwiebeln, Kartoffeln, und Kasava verbraucht. Gestern habe ich einen Kilo Reis der See übergeben, da die geschlossene Tüte ein Eigenleben entwickelt hat. Diese hatte ich vor 4 Wochen gekauft. Es gibt keinen Reis ohne Schmarotzer. Deshalb darf dieser auch nicht nach Australien eingeführt werden.

//UPDATE

Seit nun mehr als 48 Stunden segeln, oder nennt man es driften, wir mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und in Spitzen mal 4 Knoten dem nächsten Wegepunkt, in 148 Meilen Entfernung, entgegen.

Südlich von der Sinus liegt in 6 Meilen Abstand eine riesige Offshore-Plattform. Es ist mit 34° sehr warm. Ich muss viel trinken!


Petri Heil

Aktuelle Position

Ein kleiner Thunfisch ist mir heute an die Angel gegangen. Gerade groß genug für 3 Mahlzeiten. Ich muss mir eine neue Angel zulegen. Diese hatte sich innen total zerlegt. Kurbeln konnte man wieder instandsetzen, aber die Bremse geht nur noch teilweise.

Den Daumen auf der Trommel hat es mich ca 10 Mintuten gekostet um den Fisch an Bord zu holen. Ein Teil gab es schon als Carpaccio. Im Kühlschrank steht ein Topf mit Poisson Crew (Caribik).

Wie man das richtig schreibt, weiß ich nicht. Man nennt es auch Oka ià (Pacific). Im Ofen dünstet der Fisch mit Kasava und morgen gibt es Thunasteak. Jetzt gibt es erst mal eine Cola zum Sundowner und ein bisschen Musik.


Wenig Wind

Aktuelle Position

Im Moment segelt die SINUS unter Passatsegeln mit 9 kn Wind. Die Wellen haben sich beruhigt, lassen das Schiff aber immer noch rollen. Daran hat man sich inzwischen bei allen Angelegenheiten gewöhnt.

Weiss jemand, ob AGM -Batterien mit der Zeit auch austrocknen? Man sieht auf den Zellen keine Feuchtigkeit mehr und ich habe wenig Kapazität. Beim letzten Satz Batterien war genau das gleiche.. Kann ich diese mit destilliertem Wasser nachfüllen?
Info an DG.9045@…. .

Bis KUPANG werde ich noch alle 12 Stunden die Batterien mit der Maschine nachladen müssen. Vor dem Wind hat der Windgenerator nicht genug Power. Die Hälfte der Strecke nach TIMOR ist nun geschafft.

Ca 600 Meilen in 4,5 Tagen ist ja nicht schlecht.


Noch 730 Meilen bis Kupang

Aktuelle Position
Noch 730 Meilen bis Kupang.

Platt vorm Laken läuft es sehr gut. Normalerweise schaue ich auf mein GPS und die Logge und kann dann den Strom ablesen. Bei Gegenstrom baut sich gegen den Wind eine relativ hohe Welle (2-3m) auf. Diese trägt die Sinus schneller über Grund voraus, als die Fahrt durchs Wasser. Bei mitlaufendem Strom haben wir kaum Welle und wir sind ca 3/4 Knoten schneller. Im Schnitt beträgt die Geschwindigkeit 5,5 – 6,5Kn.

Ein paar Schiffe passieren uns in respektvollem Abstand. Der Himmel ist heute leider zur Hälfte bedeckt und kann das helle Blau nicht in dem Wasser spiegeln. Heute kein
Südsee-Feeling, außer dass ich hier in Badehose sitze.
Die Angel hängt seit 3 Stunden. Auf 64 Meter Tiefe und über 5,5kn Speed müssten doch einige Jagdfische Spaß am Köder haben. Mir hat ein Einheimischer  aus
der Folie von der Tetrapack einer Apfelsaft Tüte Köder gebastelt.

Vorm Wind muss ich 2 Mal am Tag den Diesel zur Stromerzeugung anmachen. Der Windgenerator schafft dann nicht die Power für Kühlschrank und Computer. Die Zeit nutze ich dann zum E-Mail versenden, da das Funkgerät auch über 100 Watt verbraucht.


Platt vorm Laken

Aktuelle Position

Mit 6 Kn Strom hat die Torrestreet die Sinus auf eine Spitzengeschwindigkeit von 11 Knoten über Grund gebracht. Seitdem segeln wir platt vorm Laken auf 267° Kurs.

Es ist hier wie auf der Nordsee nach Helgoland. Mal Strom (bis zu 3 Kn) mit oder gegenan. Je nach Wind (12-18 Kn) bin ich nur am Ein – oder Ausreffen, damit die Selbsteueranlage in den Wellen stabil ist.

Es ist immer ganz wichtig,dass erst das Schiff gut getrimmt ist, bevor die Selbststeueranlage eingestellt wird. Deshalb wird vorm Schlafen meistens meistens das Segel verkleinert.

Noch 900 Meilen bis Kupang.


Ade Pazifik

Aktuelle Position

Segeln hie ist ein seltsames Gefühl. Nichts als Wasser und Tiefen zwischen 5-12 Metern. Die ganzen Untiefen, die von der Sinus umsegelt werden müssen, habe ich mit 16 Wegpunkten markiert.

Der Wind verändert sich auch laufend. Bis zu 1 Meter Welle von der Seite versetzt das Schiff manchmal aus dem Kurs. Heute Nacht müssen wir noch ein paar schmale Rinnen passieren. Ab 3°° Uhr müsste ich wieder frei Fahrt, in immer noch flachem Wasser, in die Arafura Sea haben.


Daru

Aktuelle Position

Platt vor dem Wind war es ein schneller Ritt über die Wellen nach Daru, einer kleinen Insel im Norden der Torrestreet.

Man liegt dort sehr rau vor Anker. Beim Landgang muss man dafür sorgen, dass das Dingy, Treibstofftank und Außenborder bewacht werden.

Der Gang durch die Bevölkerung lässt einen spüren, dass man der einzige Fremde im Ort ist. Nachts würde ich nicht unbedingt durch den Ort laufen. Am Hafen gibt es eine Aussenstelle der Polizei, die mit zivilen Leuten besetzt ist. Ich habe, so glaube ich, auf meiner ganzen Tour noch nicht so viel Dreck gesehen.

Die Anwohner kommen mit ihren Kanus, liegen bei Niedrigwasser hoch und trocken und leben unter grossen Planen am Strand, der als solches vor lauter Plastik und Dosen nicht mehr zu erkennen ist.
Ich bin hierher gesegelt, weil ich hier auschecken möchte.

Um 15°° Uhr war ich auf dem Zollamt, welches aber nicht besetzt war. Daraufhin ging es zur Polizei. Vom Chef des Reviers bin ich begrüsst worden. Erst hat er meine Papiere begutachtet und viele Fragen gestellt. Lesen konnte er aber nichts, da die Brille fehlte. Danach ging er mit mir, immer unter der Bewachung eines Soldaten mit einem Maschinengewehr ohne Magazin, in ein anderes Büro mit Computer. Dort wurde jede Seite aller Papiere gescannt und abgespeichert. Alles, sogar die Seiten von Port Moresby mit den Servicetelefonnummern, da er ohne Brille nichts lesen konnte aber auch nichts übersehen wollte.

Dann kamen endlich die von der Customs. Alle Papiere wurden noch einmal betrachtet und die Stempel im Pass gezählt. Ich musste mich mit dem Lachen echt zurückhalten. Dafür brauchte ich das erste Mal kein Formular ausfüllen.

Dann hieß es, wir müssen noch auf einen anderen Zöllner, der mein Boot kontrollieren soll, warten. Um 17.30 Uhr erschien dieser um mir zu verkünden, das jetzt Feierabend sei und er morgen vormittag käme. Mal sehen, ob das klappt.

Um 9°° soll ich ihn mit dem Dingy an der Brücke abholen. Schade, um 7°° Uhr wollte ich mit der Tide auslaufen. Die Gezeiten und deren Strömungen mit bis zu 6 Knoten sollte man schon berücksichtigen.