240 Meilen bis Durban

Aktuelle Position

Die grossen Flautenzonen sind vorbei. Die haben auch richtig Zeit gekostet. Die Sinus holpert nun mit 55° am Wind nicht gerade auf Kurs. Das macht aber nichts, da der Wind in den nächsten Stunden langsam gegen Die Uhr von SÜDWEST über Ost auf nördliche Richtungen drehen soll.

Kurz vorm Ziel erwarten mich noch mal 25-30 Knoten aus Nord. Da kann ich mich dann von der Genua ins Ziel ziehen lassen.

Mmmmh- Es riecht gut, das Brot ist gerade fertig.
Fühstückszeit!


Wind

Bis gestern lief es recht zügig. Dann versprach der Wetterbericht für den ganzen Tag Schwachwind und der Wettergott hat dieses auch eingehalten. Zwischen  2 und 8 Knoten. Aber ca  1 Knoten Strom mitlaufend verhalfen mir zu 40 Meilen in 16 Stunden.

Zwischenzeitlich habe ich schön Baden können. Im glatten Wasser waren vom Schiff aus ganz viele verschiedene Fische zu sehen. Mit dem Fischbestimmungsbuch habe ich
auf dem Achterschiff gesessen und versucht den Fischen ihren richtigen Namen zu geben. Dabei waren Makrelen, Maimai, einige ähnlich einem Mondfisch, und ein Rochen, der ordentlich gejagt hat..

Der Wind kam dann gegen 22 Uhr mit 11 Knoten und drehte über Nacht von Süd/Ost auf Nord/Ost.. Zwischenzeitlich mit genau achterlichem Wind habe ich das Großsegel geborgen. Nun wird der Wind heute immer nördlicher werden. Genua 1 und das Groß ziehen die Sinus die letzten 432 Meilen gen Durban.


Frühstück vom feinsten

Aktuelle Position

Heute Morgen um 6°° Uhr gab es das erste Frühstück. Yoghurt mit Müsli.

Vorrätig: Tiefer Teller, Müsli in Plastiktüte, Zucker und frischer Yoghurt im Plastiktopf.

Das Umfeld: Sinus segelt mit ausgebaumter Genua 2 bei ca 3.5 Meter Welle..

Also los geht es:

Teller aus dem Schapp. Müsli-Tüte liegt schon da. Ein gute Tasse voll auf den Teller füllen. Yoghurtbecher aus dem Kühlschrank holen und dabei den Teller festhalten.

Den Behälter öffnen und mit einem Löffel aus der Besteck-Schublade.
Yoghurt auf den Teller umfüllen.

So, dass ist schon mal geschafft. Nun muss der Yoghurtbecher wieder in den
Kühlschrank. Riskiere ich den Teller kurz los zu lassen? Es scheint gerade ruhiger.

Kühlschrankklappe auf und Becher rein. Zu spät!

Der Schein hat getrügt.
In einem eleganten Bogen ist der Teller unter meiner Hand durch auf die Bodenbretter gesegelt..

Gott sei Dank hatte ich diese am Abend vorher gereinigt!

Gezuckert habe ich die Mischung auf den Bodenbrettern nun nicht mehr, aber dann schließlich alles vom Boden mit dem Löffel gegessen.

Anschließend die verstreuten Haferflocken eingefangen und alles wieder gereinigt.

Noch jemand Yoghurt mit Müsli 😉


Madagascar

Aktuelle Position

So eben passiert die Sinus den südlichsten Punkt von Madagascar. Die vergangenen Tage haben alles geboten. Gewitter mit 30 Knoten Wind, Flaute und ständig drehende Windrichtungen, dazu bis zu 4m Welle.

Seit gestern haben wir über 20 Knoten Wind aus Ost/Südost. Ich habe das Großsegel geborgen und die Genua 2 zieht uns mit fast konstant über 7 Knoten Speed an Madagascar vorbei.

Leider kann ich keinen Landfall machen, da der Flieger am 21.12. nach Hamburg in Durban nicht auf mich wartet.

807 Meilen liegen noch bis zur Ansteuerung von Durban vor uns.


Auf nach Madagascar

Aktuelle Position

Gott sei Dank habe ich dann doch nicht so lange den Motor nutzen müssen.
Mit in der Stärke ständig wechselnden Winden habe ich Reunion abends erreicht.

Vor Reunion stand eine schwarze Wolkenfront mit vielen Lichtern unter sich.
Bei 30 Meilen Entfernung zum Land konnte es noch kein Land sein.
Mit einer Security Warnung auf französisch  (die ich erst verstanden habe, nachdem ich eine englische Version angefordert habe) fand ich heraus das dort ein Manöver mit Schießübungen abgehalten wurde. Die Übersetzung wurde direkt an mich gerichtet und nach einer kleinen Diskussion durfte ich meinen Weg fortsetzen. Ab sofort bekam ich ein
Kriegsschiff als Begleitung.

Am nächsten Morgen auf der Westseite von Reunion war totale Flaute. Die Maschine musste 5 Stunden arbeiten. Seitdem segele ich wieder mit wechselnden Winden zwischen 5 und 9 Knoten gen Madagascar.

Bis zu dem Wegpunkt an der Südspitze sind es noch 450 Meilen, In den nächsten Tagen werden mich dann die östlichen Tradewinde verlassen und nördliche Winde einsetzen.


Maurituis to Reunion

Aktuelle Position

Inzwischen war ich auf Mauritius. Eine Insel mit einem riesigen Hafen und einem Umfeld, dass für Tourismusliebhaber gemacht ist.

Die Küsten sind voll von Hotelanlagen, Safariparks, Golfplätze, Wandergebiete, Tauchen, Surfen an fast allen Küsten, sowie viele Einkaufsmöglichkeiten in modernen Einkaufszentren.

Was einen als Segler erwartet ist eine Kompanie von Staatsangestellten.
Es wird unheimlich viel Dokumentiert und dem Entsprechend viel Papier verbraucht. Ich habe mr ein freundliches Taxi geordert. Rashid, der Fahrer hat mich zu allen Orten gebracht, die mich von Wichtigkeit waren (Gas, Diesel, Lebensmittel etc.).

Ich hatte vorher in der City in einem grossen Supermarkt versucht Einzukaufen. Die Gänge waren so eng, dass dort Personal eingestellt war, um den Weg mit dem Einkaufswagen zu ermöglichen. Trotzdem habe ich nach einer halben Stunde aufgegeben.

Es leben dort 1,5 Millionen Leute. Ein Multikulti von Indern, Afrikaner, Kreolen, Pakistanis, Chinesen und Europäern. Sie sind freundlich hilfsbereit und sehr humorvoll.

Man müsste mindestens 2 Wochen Urlaub machen um von allem etwas mitzukriegen.
Da mein Flieger in Durban für den Weihnachtsurlaub in Hamburg am 21.12. wartet, bin ich gestern wieder losgesegelt.

Leider habe ich im Moment ein Hochdruckgebiet mit wenig Wind erwischt. So motore ich in Richtung Reunion (noch 83 Meilen)) und werde dort noch einmal ohne großen Aufenthalt tanken. Dann sind es noch ca 1400 Meilen bis Durban.


Noch 180 Meilen bis Port Louis

Aktuelle Position

Es ist nicht mehr weit bis Port Louis. Mit ausgebaumter Genua 2 und dem Großsegel laufen wir im Schnitt 6 Knoten. Noch nicht ganz auf dem Ansteuerungskurs, aber so liegt das Schiff besser in der Welle und die Sinus kann dann später ohne schlagende Segel mit halben Wind zum Ziel rauschen.

Strahlend blauer Himmel mit Sonne begrüsst den Tag. Wir sind nur noch 3  Stunden vor Deutschland,was die Zeit betrifft (direkte Entfernung zur Tonne 122 im Hamburger Yachthafen 5078 Meilen).

Die Funkverbindung in dieser Region ist schwierig. Zum Sender in Afrika wird mein Mast einen grossen Teil der Sendeenergie schlucken. Deshalb nutze ich meistens einen Sender am roten Meer oder in Brunei.


Horror

Aktuelle Position

Auch den gibt es auf der Sinus. Heute Nachmittag habe ich festgestellt, dass 4 obere Stagreiter von der Genua 2 sich geöffnet hatten. Bevor sich mehr zerlegt, wurde die Genua runtergenommen und die Stagreiter wieder eingeschoren. Den obersten hat es schon mit der Vorliekleine aus dem Segel gerissen. Das ist aber nicht so schlimm.

Bis um 20°°Uhr war auch alles in Ordnung. Durch die Unruhe im Rigg entdeckte ich dann, dass die gleichen Stagreiter wieder vom Vorstag gelöst waren. Bein Bergen des Segels hat sich auch noch der Schekel vom Fall geöffnet, so dass der Rest vom Segel ins Wasser fiel.

Bei 3m Wellenreiten war die Arbeit auf dem Vorschiff kein Vergnügen. Das Fall hatte sich um das Spifall und das Want geschlagen. Nun war das freie Fall auch noch blockiert. Mit viel Geduld und einem aufgesetzten Knoten im Spi-Fall konnte ich das vertüddelte Fall schließlich ganz hochziehen, wo es jetzt noch hängt, aber nichts mehr behindert.

Am Nachmittag war ich der Meinung, dass die Stagreiter sich an dem, vorne am Bugkorb angeschlagenen, Spi-Fall geöffnet haben müssen. Nachdem sich die Reiter aber trotz entfernten Spifalls wieder geöffnet haben, gehe ich davon aus, dass die Stagreiter zu groß sind.

Ursprünglich hatte ich diese Genua extra mit größeren Reitern bestellt, da diese am Spi-Fall (Ersatz für das fehlende 2.Vorstag) beim Passatsegeln geführt werden sollten. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass das Fall sehr schnell aufgerieben wird. Jetzt habe ich dafür einen Drahtstropp, der mit dem Spi-Fall hochgezogen wird.

Oder die Ursache für das Auslösen der Stagreiter ist nur Theorie und die Stagreiter taugen einfach Nichts. Jetzt hängt die Genua 3 und macht guten Speed.


Noch 1230 Meilen bis Port Louis / Mauritius

Aktuelle Position

3m Welle, ein etwas südlicher Wind und mehrere Squalls mit Böen is zu 30 Knoten waren ein Problem für die Windsteueranlage. Es war aber auch kaum mit der Hand zu steuern. Deshalb habe ich die G3 gegen die G2 getauscht und das Großsegel weggenommen. Jetzt ist viel mehr Ruhe im Schiff. Leider muss ich mit den Steckschotten segeln, da ab und an eine Kreuzsee quer am Schiff einschlägt. Wenn man den Knall hört, dann weiss man warum bei den grossen Schiffen die Bordwände so verbeult sind.

Es ist heute eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn ich von draussen herein komme, kann ich jedes Mal das Salz von der Brille putzen.

Wenn die Konditionen so bleiben, bin ich in 7 Tagen am Ziel.


Passatsegel

Aktuelle Position

Nun läuft die Sinus schon den dritten Tag unter Passatsegeln (2x Genua 2). Der wind schwankt um ein paar Grade und ändert ständig seine Stärke (10- 15 kn). Die Wind-Steueranlage macht einen super Dienst.
Im grossen und ganzen bleibt die Justage und der Kurs von 154° wird gehalten. Eine ständige lange See von Süden mit 2m Höhe und eine Windwelle von Achtern lassen das Schiff ordentlich in Bewegung.

Noch 15-16 Tage sind es bis Port Louis auf Mauritius. Dort werde ich mich nach neuen Batterien umschauen müssen. Die AGM – Batterien scheinen in dem warmen Klima nicht lange zu halten. Diesen Satz hatte ich im März 2014 auf Antigua gekauft.
Alle 6 Stunden muss der Diesel für eine Stunde zum Aufladen ran. Der Satz Batterien, den ich 2012 in Hamburg gekauft hatte, hielt auch nicht länger.

So wird der Bordcomputer jetzt nur genutzt, wenn die Maschine gerade läuft. Das Segeln macht aber Spass. Die Sinus kommt mit 5-6 Knoten gut voran.