die letzte Langstrecke (Eastbourne – Cuxhaven)

Vor Dover bin ich mitten in der Nacht angekommen. Da ich am nächsten Tag auch weiter wollte, hat es sich nicht gelohnt in die Marina einzulaufen. Die Sinus kreuzte vor Dover bis zum Morgen. Davon wurden wir schließlich durch einen Winddreher mit ein bisschen mehr Kraft und Tidenwechsel befreit. Zunächst sind wir an der Englischen Küste geblieben um der Großschiffahrt aus dem Weg zu gehen. Der Wind sollte immer weiter über Süd auf Südwest drehen, so dass ich das Kreuzen der Zwangswege so lange wie möglich herausgeschoben habe.Leider konnte ich die Selbststeueranlage nicht benutzen, da der Wind bei 20-25 Knoten nicht Kursstabil war. Leider kann oder sollte man bei Handsteuerung nicht schlafen. Auf dem Weg nach Norderney musste ich immer mehr mit der Müdigkeit kämpfen,so dass ich die Sturmfock alleine setzte und ich mich für eine halbe Stunde aufs Ohr legen konnte. Nach der zweiten Schlafphase lag neben der Sinus ein Schiff der Küstenwache. Ich war ja auch nur noch 2 Meilen von der Küste weg. Hart am Wind ging es nun weiter unter Genua 4 vorbei an den Friesischen Inseln. Wach war ich scheinbar immer noch nicht, denn in meinem Tran habe ich die Einfahrt zur Jade mit der in die Elbe verwechselt. Es kam mir auch noch die Atlantis entgegen. Vor 5 Jahren fuhr diese noch von Cuxhaven nach Helgoland. Als ich meinen Fehler bemerkt hatte, lief die Tide schon wieder auf, so dass ich gegen 25 Knoten Wind genau von vorn und 4 Knoten Strom zum Scharhörnriff motoren musste. 6 Knoten durchs Wasser und 1,8 Knoten über Grund sorgten nicht gerade für meine Erholung. Immerhin habe ich es dann bis Cuxhaven unter Segel (nur G4) ausserhalb des Fahrwassers der Elbe am grünen Tonnenstrich geschafft. Um 4°° Uhr waren die Leinen fest. Der nächste Tag (Samstag) war für die Regeneration bitter nötig.